Helnwein-Schau in Linz zum 70er des "Schockmalers"
Karin und Johann Brandstetter zeigen in ihrem "Aktionsraum linkz" Bilder von Gottfried Helnwein aus ihrer eigenen Sammlung und jener des Welser Unternehmers Arnold Hirschl.
Zu sehen sind Werke aus drei Jahrzehnten, deren Heftigkeit typisch für den in Irland lebenden gebürtigen Wiener ist. Helnwein ist einer der bekanntesten und gleichzeitig umstrittensten zeitgenössischen Künstler. Die im "Aktionsraum linkz" ausgestellten Fotografien, fotorealistischen Gemälde und Zeichnungen zeigen aufgerissene Münder, blasse Gesichter und weggetretene Blicke. Helnwein, der am 8. Oktober 70 Jahre alt wurde, stellt Kinder in Situationen dar, in denen man sie nicht sehen will. Etwa auf jenen zwei Zeichnungen: Ein Mädchen, in Unterwäsche auf einem Tisch sitzend, davor kniend ein angezogener erwachsener Mann. Daneben ein Bild, auf dem dasselbe Mädchen mit dem Kopf in einer Schüssel steckt. Ein Gemälde zeigt ein Mädchen mit komplett verbundenem, blutüberströmtem Kopf. Auf einem anderen hat Helnwein ein Mädchen mit geschlossenen Augen und Pistole in den Händen gemalt. Titelgebend für die Ausstellung ist das Aquarell "Abgelehnt", das einen mit ebendiesem Wort auf der Stirn "abgestempelten" Mann zeigt.
Eine sehenswerte Ausstellung mit heftigen und teils verstörenden Bildern, die nachwirken. (hw)
Ausstellung: Gottfried Helnwein "Abgelehnt!", bis 15.2., Di – Do, 10 – 13 Uhr, Aktionsraum linkz, Hauptstraße 26, 4040 Linz