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Hans Staudacher: Ein Ästhet kreativer Schnelligkeit

Von Peter Baum, 14. Jänner 2013, 00:04 Uhr
Ein Ästhet kreativer Schnelligkeit
Hans Staudacher ist ein künstlerisches und menschliches Ereignis. Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER

Hans Staudacher, Österreichs Doyen zeitgenössischer Malerei, feiert am Montag seinen 90. Geburtstag.

Die Position, die Hans Staudacher im Kunstgeschehen nach 1945/50 einnimmt, ist singulär. Immer noch aktiv, in vielen Ausstellungen präsent, assoziationsgeladen wie eh und je und an zahlreichen kulturellen Events beteiligt, kommt dem 1923 in St. Urban am Ossiachersee geborenen Kärntner, der am 14. Jänner seinen 90. Geburtstag feiert, die Rolle des Doyens zeitgenössischer Malerei in Österreich zu.

Missverständnisse und Ablehnung, die seine größtenteils dem Lyrischen Informel zugehörigen abstrakten Arbeiten zwischen 1950 und 1965 erfahren mussten, sind inzwischen großer Akzeptanz und einer breiten Mitgehbereitschaft in- und ausländischer Kunstsammler gewichen, für die neben den künstlerischen Fähigkeiten und dem Durchhaltevermögen des wiederholt ausgezeichneten Malers auch Staudachers Talente als „Menschenbauer“ und Entertainer eine Rolle gespielt haben dürften.

Präzises grafisches Kalkül

In allen Techniken der Malerei, Grafik, Collage und Druckgrafik bestens verankert, geht es dem seit 1950 in Wien lebenden, unter anderem mit dem Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse sowie dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Wien ausgezeichneten Künstler, um die fortlaufende Aktivierung des Bildgeschehens. Sein improvisationsfreudiger Stil auf Basis spontaner, gestisch geprägter, handschriftlicher Formelemente und Kürzel beweist nicht nur Einfallsreichtum und Reaktionsschnelle im bildnerischen Vollzug, sondern vor allem das stets anzutreffende, präzise grafische Kalkül des Malers, dem man Rhythmus und Musikalität ebenso wie Sinnlichkeit und fallweise Ironie anmerkt. All das, was als Nachweis für Bedeutung und Exklusivität eines Malers herangezogen werden kann, ist bei Staudacher in überreichem Maße vorhanden: Ausstellungen in Europa, Japan, den USA und Brasilien, BiennaleTeilnahmen in Venedig und Sao Paulo, die Präsenz wichtiger Werke in bedeutenden Museen und unzähligen Privatsammlungen, Monografien, Kataloge und ein ergänzendes Schrifttum, das vor allem die vielen Beteiligungen des Künstlers an Themen- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland dokumentiert.

Entscheidender Bezugspunkt für Staudachers künstlerischen Werdegang wurde Paris. Ab 1954 hielt sich der Maler periodisch in der Seine-Metropole auf, die als Zentrum der Avantgarde und Sammelbecken wichtigster Galerien für zeitgenössische Kunst ihre Position bis in die Mitte der 1960er-Jahre gegenüber New York halten konnte.

Die derzeit in Wien (seit 9. 1., Galerie Hilger) und Gmunden (Galerie 422, nur mehr bis heute) gezeigten Ausstellungen mit Gemälden und grafischen Blättern vermitteln durchwegs gut ausgewählte Streiflichter beziehungsweise kleinere Werkgruppen eines großen, außergewöhnlichen Lebenswerkes. In seiner informellen, expressiv-abstrakten Bestimmtheit ist es nicht nur charakteristisches Beispiel für eine der wichtigsten Stilrichtungen nach 1945, sondern auch konzentriertes, nach vielen Seiten hin offenes Manifest für den Ideenreichtum und das grafische Temperament eines Malers, in dessen Werkkanon formale Qualitäten ganz oben stehen.

Peter Baum leitete von 1974 bis 2003 die Neue Galerie in Linz, war Gründungsdirektor des Kunstmuseums Lentos (2003–2004) und arbeitet heute als Kulturpublizist, Kurator des Museums Liaunig Neuhaus/Suha (K).

 

Hans Staudacher

Werdegang: Am 14. Jänner 1923 in St. Urban am Ossiachersee (K) geboren, wuchs Staudacher in bescheidenen Verhältnissen auf und begann sehr früh als Autodidakt mit Landschaftsaquarellen, Zeichnungen und Porträts. „Matura habe ich keine, nur einen nachgeschmissenen Professor“, sagt Staudacher. 1950 übersiedelte er nach Wien und beschäftigte sich mit den Arbeiten von Kubin, Schiele und Klimt. In weiterer Folge werden Klee, Kandinsky, Picasso oder Miró seine Vorbilder. 1956 vertrat er Österreich mit acht Bildern auf der 28. Biennale von Venedig.

Werk: Ab 1960 wandte sich Staudacher der nicht figurativen Malerei zu (unter Einbeziehung von Schriftzeichen – „Lettrismus“), er beteiligte sich an Malaktionen (1964 Bilderverbrennung, 1970 „Abbruch“) und entwarf außerdem Glasfenster und Mosaike. Seit einigen Jahren malt Staudacher nicht mehr, für liebevolle Widmungen sei er aber sehr gerne zu haben.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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( Kommentare)
am 14.01.2013 18:19



... und es lebt doch ...

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( Kommentare)
am 14.01.2013 15:32

......Sein improvisationsfreudiger Stil auf Basis spontaner, gestisch geprägter, handschriftlicher Formelemente und Kürzel beweist nicht nur Einfallsreichtum und Reaktionsschnelle im bildnerischen Vollzug, sondern vor allem das stets anzutreffende, präzise grafische Kalkül des Malers,.......

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Ein Kunstexperte meinte, gerade daher sei Staudacher der am meisten kopierte Maler Österreichs, was ja manchen Galerien zupass kommt.

Es gilt natürlich die UV

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kuhhirt (5.897 Kommentare)
am 14.01.2013 15:36

Den UV-Bonus hast du schon lange verspielt

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( Kommentare)
am 14.01.2013 21:47

Wer klebt da wie Hundesch... an meinen Fersen ? Ach ja, der Kuhhirt .........."nomen est omen" !

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