Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Gustav Kuhn tritt als Leiter der Festspiele Erl zurück

24. Oktober 2018, 12:52 Uhr
 Der neue künstlerische Leiter der Festspiele der Festspiele Erl - Bernd Loebe  Bild: apa

Bernd Loebe wird neuer künstlerischer Leiter der Festspiele Erl. Sein Vorgänger, Gustav Kuhn, war nach Vorwürfen sexueller Übergriffe beurlaubt worden war und hat nun seine Funktionen mit sofortiger Wirkung zurückgelegt.

Der neue künstlerische Leiter der Festpiele Erl, Bernd Loebe, wurde heute von Festspielpräsident Hans-Peter Haselsteiner bei einem Pressegespräch in Wien präsentiert.  Loebe gehört zu den erfahrendsten Proponenten des deutschsprachigen Opernbusiness. Seit 2002 leitet der 1952 geborene Frankfurter das Opernhaus in seiner Heimatstadt - das unter seiner Ägide wiederholt zum Opernhaus des Jahres gekürt wurde. Am Main läuft sein Vertrag noch bis 2023 - und nun übernimmt der Vielarbeiter mit 1. September 2019 die Festspiele Erl dazu.

Der neue Leiter Bernd Loebe wird sein Amt in Erl parallel zu seiner Tätigkeit in Frankfurt mit dem 1. September 2019 mit einem Fünfjahresvertrag antreten, bis dahin führt Andreas Leisner die Festspiele weiterhin interimistisch. Festivalgründer Gustav Kuhn, der nach Vorwürfen sexueller Übergriffe beurlaubt worden war, hat all seine Funktionen mit sofortiger Wirkung zurückgelegt. 

Dies hätte er Haselsteiner nach seinem Interview in der ORF "ZIB 2" am Montag mitgeteilt, wie der Festspielpräsident sagte. Im Interview selbst hatte er noch alle Vorwürfe bestritten. Der Dirigent wolle sich nun erstmal für eine Weile ins Kloster zurückziehen, so Haselsteiner. Was die Vorwürfe arbeitsrechtlicher Verletzungen gegen die Festspiele betrifft, zeigte sich Haselsteiner überzeugt, dass davon "nichts übrigbleiben" werde. "Wir wurden und werden intensiv geprüft", er gehe davon aus, dass etwaige Beanstandungen nur Dinge betreffen würden, "die es überall sonst auch gibt". Man fühle sich verpflichtet, "die Gesetze penibel einzuhalten".

Die Suche nach einem Nachfolger für Kuhn als Festivalintendant habe jedenfalls schon vor Bekanntwerden der Vorwürfe begonnen. Es hätte zahlreiche sehr gute Bewerbungen gegeben, auch von Frauen, aber "Bernd Loebe war schwer zu übertreffen", so Haselsteiner. Er habe jemanden mit "unbestrittener Autorität" gesucht, "der so gut vernetzt ist, dass er uns Möglichkeiten eröffnet".

Loebe betonte, er wolle seine langjährigen Kontakte zu nutzen, um Künstler nach Erl zu holen, "die in dieser familiären Zusammenarbeit die Chance sehen, etwas Besonderes zu schaffen". Er pries die Leistung Erls, "aus dem Nichts" ein Festival mit einem Orchester zu schaffen, das sogar eingefleischte Wagnerianer aus Bayreuth abwerben konnte. Priorität ist daher auch in Zukunft, "musikalisch ein Highlight" abzuliefern - während aufgrund der limitierten technischen Möglichkeiten in Erl szenisch vor allem die Fantasie der Regisseure gefragt sei. "Sie werden gefragt sein, auf ein Urelement ihrer Arbeit zurückzugreifen, nämlich die Personenregie."

Neben Brigitte Fassbaender, die ab 2021 die Ring-Tetralogie inszenieren wird - 2024 soll sie mit der "Götterdämmerung" abgeschlossen sein - stellte er als fixe Namen etwa die Dirigenten Joana Mallwitz sowie Sesto Quatrini vor. Zwei in einer Reihe "hochbegabter junger Dirigenten", die um "hochkarätige Stimmen" ergänzt werden sollen - auch wenn sie noch eher am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Dabei möchte man jedes Jahr ein bis zwei neue Produktionen auf die Beine stellen - und Wagner jeweils um ein anderes Werk "spiegeln". Im Sommer 2020 wird es einen neuen "Lohengrin" geben und dazu "Die Königskinder" von Engelbert Humperdinck.

Befürchtungen, dass Erl zu einer "Filiale der Oper Frankfurt" werde, müsse man nicht haben, sagte Loebe. Die Frage, ob er die Führung beider Institutionen bewältigen werde, habe er sich natürlich auch gestellt. Er sei es aber gewohnt in hervorragend funktionierenden Teams zu arbeiten und traue sich daher zu, "beides zu schaffen".

mehr aus Kultur

800.000 Dollar wert: Verschollene Gitarre John Lennons auf Dachboden gefunden

"Auftaktstimmung" im Brucknerhaus: Ein Appell zur musikalischen Neugierde

Vassileva trommelt Ebensee zusammen

Book.Traveller: Schüler lasen knapp 20.000 Bücher

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
kamip (57 Kommentare)
am 24.10.2018 19:10

Ich habe gerade den Erl-Artikel im "Merker" 08/09 2018 gelesen und kann nur hoffen, dass die Qualität von Kuhn aufrecht erhalten werden kann. Sexuelle Übergriffe sind natürlich zu verurteilen, aber moralisch dubioses Verhalten (wenn es denn überhaupt stimmt) hat ja nicht wirklich etwas mit künstlerischer Qualität zu tun.

Und das Bibelzitat gilt auch hier: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein! Johannes 8, 7

lädt ...
melden
antworten
herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 24.10.2018 13:19

Es geht ja auch um dubiose Festspiel Förderungen unter Kuhn.

Nicht nur im August 2015 (siehe weiter unten) auch im Juli 2015 (hier "nur" 10.000) und das ganze Jahr über gehen Monat für Monat (!) sogenannte Jahresbeiträge von Erl nach Lucca:
http://www.dietiwag.org/blog/index.php?datum=2018-10-22

Warum wird dieser Betrug immer verschwiegen an Steuergeldern?

lädt ...
melden
antworten
LASimon (11.273 Kommentare)
am 24.10.2018 17:54

Wie kommen Sie darauf, dass hier Betrug vorliegt? Woher wissen Sie, dass es sich dabei um Steuergelder handelt?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen