Große Talente und souveräne Meister

Von Christoph Haunschmid   31.Mai 2016

"Comprovisations" nannte das JIM, das Institut für Jazz und improvisierte Musik an der Bruckner-Uni, den dritten Abend beim vierwöchigen Festival "Jim is here" im Brucknerhaus. Anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums des Institutes loteten drei feine Konzerte das Spannungsfeld zwischen Komposition und Improvisation aus.

Die Band des Saxofonisten Jakob Gnigler kann als großes Versprechen für die Zukunft gesehen werden, wobei ein Talentnachweis bei den Gewinnern des "BAWAG Jazzawards" nicht nötig wäre. Kluge, ausgefeilte Stücke hat Gnigler da verfasst, die die junge Band mustergültig umsetzt. Freiräume werden genüsslich genutzt, die Sextettbesetzung ermöglicht unterschiedliche Klangfarben.

Bruckners Unlimited sind ein Urgestein der Szene, die Mitglieder gehörten zu den ersten Absolventen vor 25 Jahren. Sie pflegen einen Stilmix von witzigen Pepitessen und groß angelegten Exkursen in die Musikgeschichte. Die Band ist auch eine brauchbare Zitatenschleuder, eine Wienerliedparodie kommt ebenso vor wie rockender Groove, und irgendwann hört man etwas von den Beatles, was aber gleich wieder weg ist.

Den Abschluss machte das Dozententrio Cech, Heginger, Herbert. Klavier, Stimme und Bass im wunderbaren Trialog, große Gefühle und technische Virtuosität, die als souveränes Instrument zum Geschichtenerzählen dient.

 

"Comprovisations": Jazzabend beim Festival "Jim is here" im Brucknerhaus, 29. Mai

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