Geld für Song-Contest-Punkte
Ich wollte das nicht wahrhaben, dass der Song Contest so eine politische Sache ist und dass es nicht um die Musik geht“, klagte Österreichs Starterin Nadine Beiler, nachdem sie das Wettsingen auf dem 18. Platz abgeschlossen hatte.
Damit setzte sie eine österreichische Song-Contest-Tradition fort: die des schlechten Verlierens nämlich. Selbst? Perfekt! Schuld? Die anderen!
So schnell, wie Erklärungen zur Hand sind, wenn es einmal nicht so gut läuft, so regelmäßig quillt auch die Gerüchteküche über.
Schon bevor der 56. Song Contest am Samstag in Düsseldorf über die Bühne ging, hörte die Bild-Zeitung von Betrugs- und Bestechungsverdacht: Gibst du mir Geld und deine Punkte, geb ich dir meine“ – so sollen manche Länder versucht haben, ihr Juryvoting zu vergolden.
Doch auch ganz legal wird für Punkte viel Geld bezahlt: In aufwändigen Promo-Touren tingeln die Starter noch lange vor dem eigentlichen Song Contest durch fremde Länder, deren Fernsehshows und Radiosendungen. Ziel: den Künstler samt Lied bekannt und sympathisch zu machen, Melodien im Gehörgang zu verankern und Marketing zu betreiben, um dann, am Eurovisions-Abend, möglichst viele Anrufer aus den jeweiligen Ländern zu lukrieren.
Manche Länder setzen mehr Geld und Energie als andere ein. Zum Beispiel gilt oft die Regel, dass Starter nur dann in Fernsehshows eingeladen werden, wenn eine Rückeinladung erfolgt. Nachdem der ORF keine solche Show im Programm hatte, konnte auch Nadine nicht in allen Ländern singen, in denen sie das gerne getan hätte. Sie und ihr Team haben sich – unterstützt von Sponsor Swarowski - in der Wahlkampf- und Stimmenfang-Tour hauptsächlich auf den deutschsprachigen Markt konzentriert. Immerhin stehen dort für die kleine Tirolerin die Chancen karrieretechnisch auch dann am besten, wenn die Eurovisions-Melodie schon längst verklungen ist. Auftritte bei Wok-WM und TV Total machten sich bezahlt: in zwölf Punkten aus dem Nachbarland.
Aus der Schweiz kamen immerhin noch sieben, genauso wie aus Bosnien. Österreich wiederum gab seine zwölf Punkte an Bosnien, zehn an Deutschland und immerhin acht an das Siegerland Aserbaidschan. Die Nachbarschaftshilfe, die Österreich immer so laut kritisiert, könnte man hier wohl ebenso vermuten, bei mehr als 4000 Kilometern zwischen Österreich und dem Siegerland ist dieser Verdacht wohl unbegründet.
Beim Song Contest geht es nicht nur um die Musik, es geht auch um Unterhaltung, Optik, Auftritt, Geschmack und Sympathie. Und um bares Geld: Auch für Nadine Beiler – die hatte am Samstag die Chance, sich und ihre Stimme mehr als 120 Millionen Fernsehzuschauern vorzustellen. Die CD steht übrigens schon im Handel.
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ein helleres Kleidtragen sollen!
Am Besten wäre weiß gewesen!
Das allein hätte schon mehr Punkte gebracht!
Des is ähnlich mysteriös wie Sponsoring für Fußball!!
kanns auch nich allzu gut gewesen sein.
aber ich hab es nicht gesehen, zu uninteressant.