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Ganz im Dienst der Werke und ihrer Emotionen

Von Michael Wruss, 13. August 2018, 00:04 Uhr

Atalante Quartett begeisterte bei Matinee in Saxen.

Dem Motto der Donaufestwochen im Strudengau "Alte Musik mit Kontrapunkten aus der Moderne" wurde die gestrige Sonntagsmatinee mit dem Atalante Quartett im Strindbergmuseum Saxen mehr als gerecht. Rund um die viel bejubelte Uraufführung des ersten Streichquartetts von Ingo Ingensand wählte das Ensemble mit Julia Kürner und Elisabeth Eber (Violine), Thomas Koslowsky (Viola) und Lisa Kürner (Violoncello) Musik des 20. Jahrhunderts, die die Entwicklung dieser Gattung prägte, so etwa die ersten Quartette von Béla Bartók und Karl Amadeus Hartmann. Gemeinsam haben alle Stücke – auch der eröffnende erste Satz aus dem zweiten Quartett des luxemburgischen Komponisten Alexander Mullenbach – eine an der Tradition anknüpfende Musiksprache und ein unerschütterliches kompositorisches Handwerk, das mit dem deutlich formulierten Material gekonnt umzugehen versteht.

Ingensand nennt sein Werk "Versöhnung", was auf ein Verschmelzen von tiefgründig ernsthafter und vor Lebendigkeit kaum zu zügelnder "leichter" Musik hinweisen soll, auf ein Miteinander von melancholischen schwermütigen Passagen und purer Lebensfreude. Ein Werk, das in seiner Unmittelbarkeit anspricht und vor allem im elegisch weit ausholenden zweiten Satz tief empfundene Gefühle auslöst.

Der ideale Mittelweg

Ingensand schafft eine technisch perfekt entworfene Musik, die aber nicht bloß auf dem Papier beeindruckt, sondern vor allem in ihrer direkten Emotionalität. Etwas, was in zeitgenössischer Musik nicht immer der Fall ist. Er findet einen idealen Mittelweg zwischen herausfordernder Komplexität und breitem rezeptiven Konsens, der vor allem aber auch durch die ungemein lebendige, alle Details intensiv herausarbeitende, sich absolut in den Dienst der Komposition stellende Interpretation durch das Atalante Quartett, das auch bei Bartók alle Register fulminant zu ziehen wusste, punktgenau getroffen wurde.

Fazit: Eine großartige Matinee mit einer herausragenden Novität und beinahe schon zu Raritäten verkommenen Klassikern der Moderne.

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