Franz Welser-Möst: "Diese Salome wird eine Sensation"
Ein erster Opern-Höhepunkt bei den Salzburger Festspielen: Heute feiert Richard Strauss’ "Salome" Premiere.
Heute kommt es zu einem ersten Höhepunkt der diesjährigen Salzburger Festspiele, nämlich die Premiere der "Salome" von Richard Strauss. Romeo Castellucci inszeniert, Franz Welser-Möst dirigiert, und der ORF überträgt live-zeitversetzt. Franz Welser-Möst dirigiert "Salome" zum dritten Mal, aber erstmals vollszenisch.
"Schon als junger Dirigent", sagt er, "war ich begeistert von den Klangräuschen, die Herr Strauss da liefert. Es ist faszinierend, welcher Wurf ihm mit diesem Werk gelungen ist. Und es wird immer komplett gespielt. Denn Zack-zack-Veränderungen wie manche andere Oper verträgt es nicht."
Begeistert ist er von der Zusammenarbeit mit Asmik Grigorian, die die Titelpartie singt: "Die ersten musikalischen Proben hatten wir schon vergangene Ostern. Denn wenn man in einer so schwierigen Rolle debütiert, so braucht das Zeit. Und jetzt bei den Proben erwies sie sich als Arbeitstier, wie ich es noch nie erlebt habe. Trotzdem versicherte sie nach mehrstündiger Arbeit immer mit einem Lächeln: ‚Ich bin noch nicht müde!’ Also, wenn sie bei der Premiere das bringt, was sie bei den Proben gebracht hat, verspreche ich: Das wird eine Sensation!", schwärmt Franz Welser-Möst.
Mit Regisseur Romeo Castellucci gab es volle Harmonie: "Als Dirigent, der am Szenischen interessiert ist, bevorzuge ich Regisseure, die wie Sparringpartner sind, mit denen ich mich austauschen kann. Wir haben einander schon lange vorher getroffen, und ich bin nun seit der ersten Probe da. Ganz im Sinne von Richard Strauss soll die Szene generell sehr reduziert sein, erleben wir doch die Vornehmheit einer orientalischen Frau, einer Prinzessin, die zum Opfer wird. Da darf es kein wildes Herumgehüpfe geben."
Zwei "Linzer" in Salzburg
Welser-Möst über seine markanteste Erinnerung an "Salome": "Diese Erinnerung ist erst von gestern. Eine Schrecksekunde. Herodes hat einmal einen schweren goldenen Pokal in der Hand. Der flog durch irgendein Versehen in den Orchestergraben und der Harfenistin auf den Kopf. Ein Riesenglück, dass ihr nichts Ärgeres passiert ist." Mit Matthäus Schmidlechner (als Erster Jude) und Mathias Frey (Zweiter Jude) feiern auch zwei Mitglieder des Opernensembles am Linzer Landestheater ihr Festspieldebüt in Salzburg.
Für den TV-Bildregisseur Henning Kasten ist eine Live-Übertragung immer "ein Spagat zwischen dem Zeigen des Bildes und der Konzentration auf die Interpreten. Auch die Dunkelheit spielt eine Rolle. Wenn ein Regisseur wie Romeo Castellucci manches sehr diffus anlegt, wird es bei uns schwarz. Das macht die Lichtkonzeption zu einer ungemein komplexen Sache."
eine üble Gschicht!!
Asmik Grigorian war einfach genial, ausdruckstark und stimmlich bestens. Begleitet von Welser-Möst ........ so entstehen wahre Kunstwerke der Musikgeschichte.