Filmpreis: Triumph für "Licht" und die Frauen des Kinos

01.Februar 2018

Die fünf Auszeichnungen für den raffinierten, poetischen Historienfilm (18. Jahrhundert) über das Klavierwunderkind Theresia von Paradis rücken die Leistungen von Frauen im heimischen Kino in den Fokus: Ihre Nebendarstellerin Maresi Riegner wurde ebenso prämiert. Alberts Schwester Veronika wurde für das beste Kostümbild ausgezeichnet, zudem Katharina Wöppermann (bestes Szenenbild), Christine A. Maier für die beste Kamera und Helene Lang für die beste Maske.

Zur besten Hauptdarstellerin hat man Verena Altenberger gekürt. Adrian Goiginger hatte sie ausgewählt, seine eigene Mutter in jungen Jahren in "Die beste aller Welten" zu verkörpern, eine furiose Liebeserklärung an seine drogenkranke Mama.

Der Salzburger wurde als bester Regisseur belohnt und mit der Auszeichnung "bester Film".

Weiters erhielt Cutterin Monika Willi den Preis für den besten Schnitt. Sie war es, die 70 Stunden Rohmaterial, die der 2014 gestorbene Regisseur Michael Glawogger hinterlassen hatte, nach dessen Tod "Untitled" geformt hat ("bester Dokumentarfilm").

Lars Eidinger wurde als bester Darsteller prämiert, für seine Leistung als Holocaust-Forscher in die "Blumen von gestern".

Video: Österreichischer Filmpreis

Aufforderung an Kanzler Kurz

248 Filmschaffende forderten von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und der FPÖ, die Zusammenarbeit mit rechtsgerichteten Burschenschaftern zu beenden. Auch solle jeder aufstehen, um sich gegen die von Politik und sozialen Medien verbreitete Sprache zu stellen, die Gräben aufreiße. Lukas Miko (bester Nebendarsteller, "Die beste aller Welten") lieh sich ein Zitat von Romanist Victor Klemperer: "Worte können wie winzige Arsendosen sein. Nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da." (nb)