Fest für einen Vertriebenen
Musik von Kino-Komponist Korngold in Gmunden.
Erich Wolfgang Korngolds Biografie ist mit Gmunden verbunden: Das Gut Höselberg in Gschwandt war in seinem Besitz und Sommerdomizil der Familie. Doch die Nazis "arisierten" es, Korngold wurde enteignet. Es tat gut, die Musik dieses vertriebenen Österreichers am Dienstagabend im Toscana Congress in Gmunden zu hören: In "Korngold – Von Wien bis Hollywood" legte Philharmonic Five eine Hörlinie von Korngolds Klavierquintett op. 15 zu Stücken, die später für Filme verwendet wurden.
Toll war Christopher Hinterhubers Klavierpart. Die Rutsche in die Sphären des Films legte Harry Potters Posteule "Hedwig", die Töne von John Williams flogen im Arrangement von Tibor Kovac durch die Lüfte und landeten in der impulsiven Ballettmusik zu Prokofjews "Romeo und Julia". Friedrich Gulda in seiner Identität als "Golowin" tauchte auf wie Reminiszenzen an die englische Weise "Greensleeves". Zum Tanzen animierte ein Potpourri an Tönen jüdischer Hochzeitsmusiken. Illustrativ und pulsierend reihten sich die Nummern aneinander und erschlossen dem begeisterten Publikum das reiche Genre "Filmmusik".
Fazit: Philharmonic Five versteht sich gekonnt darauf, über Originale und Arrangements eine stilistische Bandbreite quer durch die Musik- und Werkgeschichte zu legen.