Er narrte "Wetten, dass..?": "Titanic"-Journalist Bernd Fritz ist tot
BERLIN. Der Buntstifte-Skandal bei "Wetten, dass..?" war sein größter Coup - jetzt ist der Journalist Bernd Fritz gestorben.
Das berichteten das "Titanic Magazin" aus Frankfurt am Main und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" ("FAZ") am Dienstag. Für beide Blätter hatte er geschrieben. Demnach starb er am Ostersonntag im Alter von 71 Jahren. Fritz war 1987 bis 1990 "Titanic"-Chefredakteur.
Mit dieser Zeit verbindet sich auch seine bekannteste Aktion: 1988 schmuggelte er sich unter dem falschen Namen Thomas Rautenberg in die ZDF-Show "Wetten, dass..?" ein. Er veralberte das Millionenpublikum und Gastgeber Thomas Gottschalk mit der ungewöhnlichen Begabung des Stifte-Erschmeckens. Alles Täuschung, wie sich später herausstellte.
Alles nur geschummelt
Scheinbar auf Anhieb konnte der Wett-Kandidat, der sich als Grafiker vorstellte, mit einer dunklen Brille vor den Augen die Farben von sieben Buntstiften am Geschmack unterscheiden. Feinste Nuancen schien der Kandidat zu erkennen. Als der staunende Gottschalk ihn nach seiner Methode fragte, entgegnete der Kandidat plötzlich: "Ich hab' keine Ahnung, woran man das erkennen könnte. (...) Ich kann es nicht. Ich heiße auch gar nicht Rautenberg. (...) Ich heiße Bernd Fritz und bin ein unbescholtener "Titanic"-Redakteur." Den Trick verriet er in der nächsten Ausgabe des Satire-Magazins: Er hatte einfach die Brille manipuliert. Fritz war von 2006 an auch Mitherausgeber von "Titanic".
Spalte "Kultur"
Lesenswert - die ganze Geschichte im Hintergrund - echt kaltschnäuzig:
[URL http://www.spiegel.de/einestages/zum-tod-von-bernd-fritz-sein-grosser-coup-bei-wetten-dass-a-1143777.html]Ganze Geschichte im Interview mit Bernd Fritz 2011[/url]
Ganze Geschichte im Interview mit Bernd Fritz 2011
Am besten waren auch die Wetten, bei denen der Kandidat anhand von Frage und Antwort an einen Wettpartner nocheinmal eine Einschränkung der Auswahl erfuhr.
Vier verschieden Fragen, eine Rückfrage des Partners, ob er dieses so richtig verstand. Das war mathematisch gesehen eine eindeutige Antwort. Nur mussten die beiden Kandidaten Frage und Gegenfrage lernen.
Dann konnten sie die Bierart am rinnen "erkennen". Und noch vieles mehr an Wetten, die so gelaufen sind. Am sichersten war es, wenn der Kandidat seinen Partner zwei mal fragen durfte. Denn hier würde die Antwort bei der Ersten frage gleich mit entschieden und half der Antwort.
Mathematik ist so etwas von logisch. Aber nur wer sie auch begreift und nicht nur versteht.
Hat das mit hinreichenden und notwendigen Argumenten zu tun?
Notwendige grenzen den lösungsraum ein
Schreibt die OÖN jetzt einfach vom Fokus ab ?