Eklat bei Ausstellungseröffnung in der Landesgalerie

Von Helmut Atteneder   05.Oktober 2017

Die Brötchen waren vorbereitet, der Sekt eingekühlt und die offiziellen Reden beendet. Doch dann gab doch noch einen Punkt, ein Allfälliges, das auf keiner Einladung für die Eröffnung der aktuellen Schau „Spielraum. Kunst, die sich verändern lässt“ gestanden war: Die Linzer Künstlerin Margit Greinöcker und Alexander Jöchl (Vorsitzender der IG Bildende Kunst) stürmten auf die Bühne im Festsaal der Linzer Landesgalerie. 

Tosender Applaus

Dort machten die beiden ihrem Ärger über die via OÖNachrichten an die Öffentlichkeit gelangten Pläne, wonach die Linzer Museen- und Galerien-Landschaft komplett umgekrempelt werden soll, Luft. Dass dies nicht nur der aufgestaute Ärger eines Künstler-Duos war, ließ sich umgehend am tosenden Applaus ableiten, den die rund 400 Eröffnungsgäste spendeten. 

„Wir haben uns gesagt, dass wir einfach hinaus laufen, wenn das Mikro frei wird. Irgendjemand muss ja etwas zu diesen Geheimplänen sagen. Es war ja auch eine der letzten Möglichkeiten, das zu tun“, begründet die Linzer Künstlerin Margit Greinöcker, die mit dem Projekt „New Town“ an der aktuellen Ausstellung beteiligt ist. 

„Verunsicherung und Angst“ 

Alexander Jöchl verlas einen Offenen Brief der IG Bildende Kunst (hier nachzulesen), in dem unter anderem fehlende Detailpläne bei der geplanten Umstrukturierung kritisiert werden. Außerdem seien mit den an die Öffentlichkeit gelangten Vorgaben, die Institutionen sollen effektiver, wirkungsvoller, noch effizienter, kostengünstiger und zukunftsfit - ohne Tabus bei organisatorischen Zusammenlegungen - Verunsicherung und Angst verbreitet worden. 

Stelzer will alle einbeziehen 

Auch die zusätzlichen Kosten, die durch die neue Struktur samt geplanter Umsiedelungen anfallen würden, sprach Jöchl an. Margit Greinöcker beanstandete „die Geheimniskrämerei. Erneuerungen sind gut, aber nicht auf diese Art und Weise.“ Landeshauptmann und Kulturreferent Thomas Stelzer ergriff nach der „Aktion“ noch einmal das Wort und versicherte, dass „alle“ in die kommenden Prozesse einbezogen würden.