Eine lebende Legende in den "Rock'n'Roll-Schuah"

09.März 2018

Ihr 40-Jahr-Jubiläum haben sie 2017 mit zwei ausverkauften Konzerten in der Münchner Olympiahalle gefeiert. Eine DVD ist frisch auf dem Markt. Mit "guten Live-Krachern" sind Spider Murphy wieder auf Tour, um dem Publikum "unsere Musik der 80er und alles, was sie hören wollen", zu geben, verspricht Bandleader Günther Sigl (71) im OÖN-Gespräch. Gewiss auch ihren ersten legendären Hit, "Skandal im Sperrbezirk", der beizeiten nur im Bayerischen Rundfunk tabu war, wegen des Worts "Nutten".

"Deutschsprachige Musik ist wieder gefragt", sagt Sigl. "Die Leute können sich damit identifizieren. Rapper rappen manchmal so schnell, dass man schon sehr gut Englisch können muss. Der Schlager, der einmal nicht so gefragt war, hat sich erneuert. Es gibt wieder gute Bands, wie diese Super-Gruppe bei euch – Wanda", streut er der Wiener Rockband Rosen. "Das Live-Geschäft boomt. Da hat man das Gemeinschaftserlebnis", in Zeiten von Social Media. "Früher hat man 500.000 Singles verkaufen müssen. Da hat man Tourneen gemacht, um Platten zu verkaufen", erinnert sich Sigl, der für Spider Murphy seinen Bank-Job an den Nagel gehängt hat. "Ich habe eine Pension von 192,08 Euro", sagt er und lacht.

Eine "ewige Erinnerung" für ihn bleibt die persönliche Begegnung mit seinem Vorbild, dem im Vorjahr verstorbenen Chuck Berry, in München. "Er war gut aufgelegt." Auf dessen Homepage ist auch die Spider Murphy Gang neben den Scorpions unter "Covered Berry" verewigt, für ihre Versionen von "Schooldays" und "Autostop".

"Vielleicht gibt es ein paar neue Songs", blickt Sigl in die Zukunft. An der Gitarre sitzt er "jeden Tag. So könnt’s weitergehen. Man hat das Gefühl, man ist voll dabei und aktiv." (kasch)

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