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Ein verhinderter Tormannheld gibt bei der Blasmusik den Ton an

Von Helmut Atteneder, 09. August 2017, 00:04 Uhr
Ein verhinderter Tormannheld gibt bei der Blasmusik im Land den Ton an
Josef Lemmerer mit seinem Spielgerät Bild: www.fotohofer.at

Josef Lemmerer ist seit 25 Jahren Präsident des Oberösterreichischen Blasmusikverbandes.

Der Profivertrag lag unterschriftsreif da. Austria Salzburg wollte Josef Lemmerer kaufen. Das 18-jährige Tormanntalent aus Ebensee hatte beim späteren Europacup-Finalisten während seines Lehramtstudiums in Latein und Geografie mittrainiert, und sein Talent war den Funktionären und Fußballern rund um Enfant terrible Karl Kodat nicht verborgen verblieben.

Aber der Stundenplan wollte etwas anderes, die Latein-Seminare korrespondierten nicht mit den Trainingszeiten: "Da habe ich das Handtuch geworfen. Außerdem wollten meine Eltern, dass ich was Gescheites lern’", sagt der heute 68-Jährige. Dieser Plan ging auf. 40 Jahre war Josef Lemmerer Lehrer am Gmundner Gymnasium. Als Amateur "fing" er für die Kickerzunft immerhin in der Landesliga.

Tuba statt Tor

Mit – späten – 18 Jahren kam dann ein zweites Spielgerät dazu – die Tuba. "Ich bin ein spätberufener, aber begeisterter Musiker", sinniert Lemmerer. Bei seiner Musik, der Feuerwehrmusikkapelle Langwies, wurde er bald auch Funktionär, dann für 15 Jahre Obmann. Sein Geschick und Gespür in dieser Leitungsfunktion, aber auch sein Talent bei der Sponsorensuche fiel dem heimischen Blasmusikverband sofort auf.

Jetzt werden es bald 25 Jahre, dass Lemmerer Präsident der Dachorganisation ist. In diesen zweieinhalb Dekaden hat sich viel getan. 1992 waren 15.000 Musiker – hauptsächlich Männer – in den Kapellen aktiv. Die Landesmusikschulen und der Verband waren in der Regel mit sich selbst beschäftigt. Heute verwaltet der Blasmusikverband gut 25.000 Musikerinnen und Musiker in 480 Musikkapellen. In nicht wenigen Kapellen gibt es mehr Frauen als Männer. Und die Musikschulen sind Nährboden für die vielen Klangkörper, die mit ihrer Musik dem Land eine eigene Prägung geben.

Vieles davon fußt auf der Begeisterung von Josef Lemmerer und seinen Mitstreitern – wie Bundeskapellmeister Walter Rescheneder –, die mit ihrer freiwilligen Arbeit der Dachorganisation eine neue, moderne Identität gaben. Große Freude bereitet Lemmerer ein neuer Trend: Die Jugend in den Kapellen prescht vor, will wieder ureigene Literatur spielen – Polka, Walzer und Marsch in hoher Qualität und nicht "nur" die symphonische Blasmusik.

Josef Lemmerer ist nie ganz zufrieden mit dem Erreichten, er weiß aber auch, dass man die Kapellen draußen im Land nicht überfordern darf: "Es kau ned imma auffi geh", sagt er in durchdringendem Ebenseer Dialekt. Manchmal ist ein Schritt zurück auch gar nicht so schlecht. Das weiß er ja aus eigener Erfahrung.

 

Best of Blasmusik: Die OÖN suchen die besten und beliebtesten Blasmusikkapellen Oberösterreichs – im Bereich Polka, Walzer, Marsch. Bewerbung und Abstimmung auf nachrichten.at/blasmusikwahl. Die drei stimmenstärksten und die drei von einer Jury ausgewählten besten Kapellen spielen bei der Finalgala am 19. November im Brucknerhaus um 5000 Euro Preisgeld und um ein Siegerkonzert im Jahr 2018. Jeder Teilnehmer wird in den OÖNachrichten porträtiert.

 

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