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Ein letztes Wiedersehen mit Simon Polt

Von Ludwig Heinrich, 29. Dezember 2016, 00:04 Uhr
Ein letztes Wiedersehen mit Simon Polt
Erwin Steinhauer (Polt) mit Co-Star Iris Berben bei den Dreharbeiten im Pulkautal. Bild: ORF

Für die Verfilmung von Alfred Komareks "Alt, aber Polt" schlüpft Erwin Steinhauer noch ein Mal in seine Paraderolle. Die OÖN haben mit dem Schauspieler gesprochen.

Nach dreijähriger Pause radelt Erwin Steinhauer (65) als Gendarm Simon Polt ein letztes Mal durchs Weinviertel. "Alt, aber Polt" – die sechste Verfilmung aus Alfred Komareks Krimireihe wird kommendes Jahr ausgestrahlt. Heute zeigt ORF 2 ab 23.30 Uhr den ersten Teil "Polt muss weinen".

 

OÖNachrichten: Hat Sie die Rückkehr von Polt überrascht?

Erwin Steinhauer: Nicht wirklich, denn bereits am ersten Drehtag der vorhergehenden Folge – ich erinnere mich noch so gut, weil es ein unglaublich sonniger Tag war – hat mich Alfred Komarek zur Seite geholt und mir mitgeteilt, dass er eine Idee hat. Für das absolut letzte Polt-Abenteuer. Dabei sollte es ja schon 2004 vorbei sein, mit Teil vier, wobei jede Folge in einer anderen Jahreszeit spielte. In "Alt, aber Polt" gibt es eine Leiche, doch keinen Mord im landläufigen Sinn.

Wie verläuft da die Aufklärungsarbeit des Simon Polt?

Darf ich doch nicht verraten. Gewalt kommt jedenfalls nur in kleinen, aber dann sehr schnellen Dosen daher. Es geht dabei um junge Leute, die etwas machen, was zu unserer Zeit durchaus "normal" ist. Sie drehen so genannte Cruel Movies, Gewaltfilme.

Wie war für Sie die Rückkehr ins Weinviertel?

Es hat sich überhaupt nicht viel verändert. Schon damals waren so wenige Leute auf den Straßen wie jetzt auch. Die Szenen, die wir spielen, und die Texte, die wir sprechen, verbreiten diese Atmosphäre automatisch. Darauf achtet Regisseur Julian Pölsler besonders. Und auch darauf, dass ich meiner Figur nicht zu viel Leben einhauche.

Und wie verläuft das Leben des Simon Polt im Augenblick?

Seine Welt ist das Wiesbachtal im Weinviertel. Er ist Hobby-Wirt, Freizeitwinzer und Gemischtwarenhandelsgehilfe. Der Tag vergeht mit Sitzen, Schauen und Radfahren. Das ist wie ein Hörspiel mit wenigen bewegten Bildern. Allerdings wird ihm das Radfahren im fortgeschrittenen Alter zum Problem. Also kriegt er ein Elektrofahrrad. Sein Sinn für Recht und Unrecht hat aber nichts an Kraft verloren. Immer mehr erkennt Polt, dass der Tod des Mädchens in dieser Geschichte viele betrifft. Und so geht er mit offenen Augen und Ohren durchs Dorf. Er findet Antworten, die noch mehr Fragen aufwerfen... Für heute ist Schnee angesagt.

Sie haben in "Alt, aber Polt" eine prominente Partnerin an Ihrer Seite, Iris Berben. Kannten Sie einander vorher?

Wir waren einmal sozusagen Nachbarn, in den ZDF-Studios in München/Unterföhring. Das war, als ich dort gerade "Kanal Fatal" drehte. Sie war für eine Comedy-Serie im selben Studio. Doch es kam nicht zum Kennenlernen, weil sie keine so große Kantinengeherin war. Im Gegensatz zu mir.

Hat sich jetzt, wo es mit "Polt" allerendgültigst vorbei sein wird, Wehmut bei Ihnen eingeschlichen?

Gar nicht. Ich habe es gern, wenn Sachen aufhören, und am schönsten war es für mich immer, wenn der ORF schon vorher sagte: Wir machen vier Folgen, und dann hat es sich.

Haben Sie nicht das Gefühl, dass Autor Alfred Komarek doch noch einmal "umfällt"?

Die jetzige Schlussszene, die im Schlafzimmer von Frau Berben spielt und in der sie ergreifende Lyrik rezitiert, spricht dagegen – und die darauf folgende Überblendung. Da hat man das Gefühl, dass etwas wirklich zu Ende ist.

 

Die Simon-Polt-Reihe

Jene Figur, die dem Bad Ausseer Schriftsteller Alfred Komarek breite Popularität verschafft hat, der Weinviertler Landgendarm Simon Polt, erblickte 1998 in "Polt muss weinen" erstmals das Licht der literarischen Welt. Bereits fünf Jahre später, nach den Fortsetzungen "Blumen für Polt", "Himmel, Polt und Hölle" und "Polterabend", hatte Komarek schon wieder mit seiner Figur abgeschlossen.

Dreimal ist der Polt-Erfinder aber bereits wortbrüchig geworden: mit dem fünften Band "Polt." (2009), der 2011 veröffentlichten Kurzgeschichtensammlung "Zwölf mal Polt" sowie zuletzt mit dem im Herbst 2015 erschienenen Roman "Alt, aber Polt".

Ab 2000 verfilmte der ORF die Polt-Romane mit Publikumsliebling Erwin Steinhauer in der Hauptrolle. Die Dreharbeiten zu "Alt, aber Polt" laufen derzeit, wie immer führt Julian Pölsler Regie. Lediglich "Zwölf mal Polt" wurde bis dato noch nicht fürs Fernsehen adaptiert.

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1  Kommentar
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kehr-vert (272 Kommentare)
am 29.12.2016 18:36

Tolle Serie, tolle Schauspieler....

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