Ein intensives Musikerlebnis
Die Haydnphilharmonie gastierte im Welser Stadttheater.
Im Rahmen der Welser Abonnementkonzerte präsentierte die renommierte Haydnphilharmonie unter der Leitung von Nicolas Altstaedt ein klug konzipiertes Programm, das Joseph Haydn und Johannes Brahms zusammenführte. Am Beginn standen Brahms’ "Haydn-Variationen" und schon mit diesem Auftakt zeigte die Haydnphilharmonie ihre Stärken: Präzision, elegante Tongebung und ein musikantischer Enthusiasmus, der sich auch von der überschaubaren Besucherzahl im Stadttheater nicht bremsen ließ.
Sensibel und vital
Diese Stärken prägten auch die ebenso sensible wie vitale Interpretation von Joseph Haydns Sinfonie Nr. 101 "Die Uhr". Die scheinbare Leichtigkeit von Haydns musikalischem Duktus täuscht bisweilen darüber hinweg, dass ein Orchester sehr konzentriert ans Werk gehen muss, denn die Durchsichtigkeit der Komposition würde auch kleine Unebenheiten hörbar machen.
Angesichts der generell hervorragenden Leistungen ist es nur bedingt angebracht, von einem Höhepunkt dieses Abends zu sprechen. Aber die Solisten Vilde Frang (Violine) und Nicolas Altstaedt (Violoncello), im intensiven Dialog miteinander und mit dem Orchester, machten Johannes Brahms’ "Konzert für Violine, Violoncello und Orchester in a-moll" op. 102 zu einem einzigartigen Erlebnis, für das es frenetischen Beifall gab.
Altstaedt leitete, in hilfreicher Zusammenarbeit mit dem Konzertmeister, das Orchester vom Soloinstrument aus. Angesichts von Brahms’ rhythmischen Extravaganzen ein kühnes Unterfangen, das aber die Haydnphilharmonie souverän meisterte. (schach)
Fazit: Ein großartiger Konzertabend, der sich ein volles Haus verdient hätte!
Welser Abonnementkonzerte: Haydnphilharmonie, Nicolas Altstaedt, Vilde Frang. 18. Oktober 2018, Stadttheater Wels