Ein Angriff der Marsianer, der wenig Angst macht
Ambivalente Uraufführung Junges Theater: "Krieg der Welten Short Cuts" im Landestheater.
Von der Sparte "Junges Theater" des Linzer Landestheaters sieht man immer wieder ambitionierte Theaterarbeit, oft kredenzt als "Short Cuts". Am Freitag wurde "Krieg der Welten" nach einem Roman von H. G. Wells aus dem Jahr 1898 als szenisches Live-Hörspiel auf der Studiobühne uraufgeführt (für Publikum älter als 13 Jahre).
Hintergrund ist eine fiktive Landung von Marsianern in der Nähe von London. Und die haben nichts Gutes vor. Ihr Ziel ist die Eroberung der Welt.
Im von Nele Neitzke inszenierten Drei-Personen-Stück wird per Live-Schaltung über die zerstörerischen Kräfte berichtet. Die Außenreporterin, dargestellt von Anna Katharina Fleck, mutiert von einer Reporter-Tussi zur Katastrophen-Journalistin, die den ungebetenen Gästen sehr nahe kommt. Todesangst – die nachvollziehbar wäre – vermittelt sie dabei nicht. Lukas Weiss überzeugt in seinem Rollenmix (Soldat, Wissenschafter), Björn Büchner agiert als Studiomoderator und ist für Soundelemente zuständig. Das macht er wirklich gut, weil die in Loop-Technik multiplizierten selbst erzeugten Geräusche eine audiovisuelle Verbindung zum Bühnengeschehen schaffen. Mit einer GoPro-Kamera wird zusätzlich Spannung erzeugt.
Fazit: Technisch gut aufbereitet, schauspielerisch Luft nach oben. Spannend, nicht atemberaubend