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Dreidimensionale Erzählungen von Wasser und Brot

Von Hannah Winkelbauer, 17. Juli 2018, 00:04 Uhr
Dreidimensionale Erzählungen von Wasser und Brot
Ein Meer ohne Wasser: Das Modell der "Aurora" schwimmt in Brot. Bild: Winkelbauer

Die Kunstsammlung des Landes OÖ zeigt Norbert W. Hinterbergers künstlerische Auseinandersetzung mit dem flüssigen Element.

"Zu anderen Ufern!": Im Rahmenprogramm des diesjährigen Höhenrausches zeigt die Kunstsammlung des Landes Oberösterreich im Linzer Ursulinenhof eine vielschichtige Ausstellung mit Werken von Norbert W. Hinterberger. Der in Berlin lebende gebürtige Oberösterreicher setzt sich künstlerisch mit der Bedeutung von Wasser, diesem metaphernreichen Element, für den Menschen auseinander. Er kombiniert ethnologische Objekte mit selbstgebauten Modellen, Weltkarten, Zeichnungen, Fundstücken und Texten. Die Studiogalerie der Kunstsammlung wird zum Themenraum, der zwischen Kunst und Dokumentation, zwischen fiktiver Erzählung und Historie schwankt.

Hinterberger baut aus unterschiedlichen Materialien Modelle verschiedenster legendärer Schiffe, die die Weltgeschichte auf die eine oder andere Weise beeinflussten. Darunter das Floß des Odysseus, ein Schiff spanisch-portugiesischer Seefahrer des frühen 16. Jahrhunderts, sowjetische Kriegsschiffe und ein Schlauchboot, das an Flüchtlingsboote unserer Zeit erinnern soll. Letzteres ist aus Europa-Landkarten gefertigt, das Segelschiff der christlichen Seefahrer besteht aus Gebetbuchseiten.

Das ist typisch für Hinterberger: Er verwendet inhaltlich aufgeladene Materialien für seine Objekte. Besonders eindrucksvoll ist das aus Altbrot gebaute Modell der "Aurora", des Kreuzers, der durch einen Kanonenschuss am 7. November 1917 zur Ikone der russischen Revolution wurde und seither als Museumsschiff auf der Newa in St. Petersburg liegt. In einem Meer aus Brotscheiben in der Mitte der Galerie platziert, öffnet diese Installation eine Fülle von Assoziationsmöglichkeiten. Ein leichter Duft nach Brot liegt in der Luft, das Wasser ist in diesem Fall gerade durch seine Abwesenheit präsent.

Hinterbergers Kunst ist es, durch die Kombination von historischen Relikten, künstlerischen Zeichnungen und Objekten, Zitaten aus Literatur und realen Fundstücken eine dreidimensionale, tiefgründige Erzählung zu schaffen. Der 1949 geborene, international arbeitende Künstler verzichtet dabei weder auf Augenzwinkern noch auf Gesellschaftskritik. Eine äußerst sehenswerte, dichte Ausstellung, die zum Eintauchen in Geschichte und Fiktion einlädt.

Ausstellung: Norbert W. Hinterberger "Zu anderen Ufern!", bis 15. 9., Di.–Fr., 14–18; Sa., 14–17 Uhr (Juli und August samstags geschlossen), Kunstsammlung des Landes Oberösterreich im Kulturquartier, Landstraße 31, Linz

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