Dietmar Kerschbaum neuer Brucknerhaus-Chef
LINZ. Dietmar Kerschbaum ist zum Nachfolger von Hans Joachim Frey als Brucknerhaus-Chef bestellt worden.
Von den 12 Stimmberechtigten gaben sieben ihre Stimme für Kerschbaum ab. Vier Personen stimmten für einen anderen Kandidaten. Außerdem gab es eine Enthaltung. Kerschbaum erhält einen Fünfjahresvertrag. Ab wann Kerschbaum seine Stelle antritt ist noch nicht bekannt, momentan singt der gebürtige Burgenländer in Hamburg.
Der 1970 geborene Kerschbaum ist ein international tätiger Sänger und Organisator des Opernfestivals „jOPERA“ in Jennersdorf. Kerschbaum studierte Trompete, Klavier und Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz. Anschließend absolvierte er ein Schauspielstudium am Prayner Konservatorium und ein Gesangsstudium bei Walter Berry an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Erste Engagements führten ihn als Ensemblemitglied an die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf, sowie an die Staatsoper Unter den Linden in Berlin, wo er unter anderem in den Rollen des David (Die Meistersinger von Nürnberg), Tanzmeister (Ariadne auf Naxos), Tamino, Monostatos (Die Zauberflöte), Steuermann (Der fliegende Holländer), Bassilio (Le Nozze de Figaro) und Jaquino (Fidelio) zu sehen war. Sein Debüt an der Wiener Volksoper gab er als jüngster Eisenstein (Die Fledermaus) in der Geschichte des Hauses. Es folgten die Titelpartien in Die Ausflüge des Herrn Broucek und Der Evangelimann.
Bei den Salzburger Festspielen debütierte er in der Rolle des Pedrill in Stefan Herheims Neuproduktion von Mozarts Die Entführung aus dem Serail. Eine weitere Einladung in Salzburg folgte als Monostatos unter dem Dirigat von Riccardo Muti in Die Zauberflöte. In der gleichen Rolle feierte er sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York.
mal heiß, mal kalt
Hochkarätiges Wissen haben hier einige Kommentatoren.......
mal heiß, mal kalt… man kann sich nur wundern
Man wird sehen, ob Kerschbaum diesen Spagat stemmen wird. Ich wünsche es ihm nicht zuletzt deshalb, weil die Neostadträtin Lang-Mayerhofer dann derart blamiert wäre, dass sie sich nur noch verkriechen kann. Sie hatte heute im ORF-Interview nichts besseres zu tun als hinauszuplärren, dass sie für eine andere Kandidatin gestimmt hat.
glaub ich nicht; welches Trutscherl könnte das machen?
Ein guter Sänger ist noch lange kein guter Manager mit einem weitverzweigten Netzwerk. Wie hier wohl entschieden wurde kann man nicht nachvollziehen.
Nach dem 1.Jahr wird man sehen, wie sich der Neue macht. Vorher sollte man ihm Zeit geben, in die Materie reinzuwachsen.
Wie immer: bitte eine Chance geben!!!!!!!!
Zielsetzung ist ziemlich klar: nach Herrn Frey mal aufräumen. Programm ausmisten - Kartenverkauf steigern. Geile Acts holen und die Hütte anfüllen....
Hoffentlich ein Künstler mit gutem internationalen Netzwerk und einer Basis von Mgmt-Qualität und nicht ein selbstverliebter Arrogantling wie sein Vorgänger.
Alles Gute!!!! und noch was Gutes dazu
Endlich wieder ein Österreicher für diese Position. Wirkt äußerst sympathisch und auch durchsetzungsfähig. International unterwegs hat er hier sicherlich sehr gute Kontakte. Die Jury hat hier nicht politisch entschieden! Gratulation der Jury. Freu mich bereits auf den neuen Brucknerhaus Chef!
Ein singender Burgenländer? Bislang kannte ich hauptsächlich solche Burgenländer, die viel zwitschern.
alleswisser,
du zwitscherst auch zu jedem Thema hier dein "Alleswissen?"
Riecht nach Verwandtschaft.
Dem Artikel nach zu schließen, dürfte er ein ausgezeichneter Bühnenkünstler sein. Ob dieses ausreicht, entsprechende Kontakte für ein Konzerthaus, dem Brucknerhaus zu knüpfen ist nicht ersichtlich und für mich auch schwer vorstellbar. Auch wie weit ein "Einzelkämpfer" im Gesamtbetrieb der Linzer Kunstszene ein Haus auf Vordermann bringen kann wird auch nicht angedacht. Im Management erwartet man keine Einzelkämpfer, keine guten Solisten, hier sind Teamspieler gefragt.
Nur welche Voraussetzungen und welche Ziele mit dem neuen Brucknerhausmanager erreicht werden sollen, das wäre die eigentliche Aufgabe des Eigentümers. Welchen Kriterienkatalog dieser für die Entscheidungsfindung zugrunde gelegt hat, habe ich nie und nirgends erfahren können. Leider!
Es bleibt also nur, abzuwarten, wie wird sich Linz und hier im Speziellen, das Brucknerhaus weiter positionieren.
Mit welchem Team? Hier braucht es durchsetzungskräftige Manager, die im Kulturgeschehen zu Hause sind und internationale Erfahrung mitbringen.
rentner,
vielleicht wird man auch in Linz einmal darüber nachdenken, dass die Kultureinrichtungen mehr zusammenarbeiten müssen. Spätestens dann wird das sein, wenn das Budget knapper wird.
Das verstehe ich unter Team. Das sollte schön langsam angegangen werden, bevor es zu spät ist und jeder merkt, dass seine Suppentopf immer leerer wird und er für seine Einrichtung immer weniger aufstellen kann. Vielleicht werden dann Schwerpunkte gesetzt. So wie es in vielen anderen Städten bereits üblich ist.
Es gibt leider immer noch viel zu viele Leute an mächtigen Stellen, die militärisch hierarchisch ticken und dabei scheinheilig von "Teams" reden. Gegen diese Undemokraten bist du machtlos.
Die Durchsetzungsfähigkeit der Mansager halte ich(tm) gerade im kulturellen Bereich für eine sehr widersprüchliche Angelegenheit.
Die Kulturtreibenden sollten doch kultivierte, also mündige Menschen sein, die "sich selber in der Hand haben" und keine Peitschen und Treiber brauchen. Wenn schon wer das Vorbild für die aufgeklärte Umwelt ist, dann die Kulturmenschen.
Das widerspricht sich nicht. Mehr Informationen über den Neuen!
https://www.jopera.at/das-festival/festivalleitung/dietmar-kerschbaum/
Und wieder ein reiner Klassiker. Das wars dann wohl mit den neuen Wegen fürs Brucknerhaus. Die freie Szene die Hoffnung ins neue Konzept gesetzt hat wird sich freuen!
Die Management- und Geschäfts-Qualifikation des neuen Chefs Kerschbaum gehen jedenfalls nicht klar aus dem Artikel hervor.
Wir werden sehen. Die Linzer Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer, die offenbar auch wenig Ahnung von ihrem Geschäft hat (Kultur ist kein Möbelhaus) wird ihm jedenfalls anschaffen, dass Bruckner wieder "cool" gemacht werden muss und eine "Marke" werden soll.
Das wird Herr Kerschbaum sicher brav umsetzen!
BGM Luger wird wohl jetzt in den Arbeitsvertrag schreiben lassen, dass der neue Chef die meiste Zeit in Linz sein muss und nicht in anderen Ländern. Oder?
Auf jeden Fall läuft im Kultur-Management oft deshalb etwas schief, weil die Politiker zuerst entweder schlecht geeignete Kandidaten auswählen (die oft "Haberer" der Regierenden sind) oder danach keine ordentliche Kontrolle ausüben und die Richtung nur nebulos vorgeben und den "Managern" Narrenfreiheit gewähren. Das hat Prinzip.
Wenn dann der "Theaterdirektor" oder der "Kulturmananger" über längere Zeit sein Amt nicht ordentlich ausübt (nehmen wir Hartmann im Burgtheater), dann kommt wegen der mangelnden Kontrolle das erst Jahre zu spät heraus und dann geben die Politiker natürlich nicht zu, dass sie die Richtung nicht klar und gut vorgegeben haben und auch keine Kontrolle geübt haben, sondern dann zeigen sie auf den Theaterdirektor mit "Haltet den Dieb!".
Sicher top Musiker! Aber von Erfahrung im Management steht nix.
Dazu gibt es zwei Varianten.
Entweder haben die 7 Wähler seine kaufmännischen Fähigkeiten für gut befunden ...
oder sie haben seine kaufmännischen Fähigkeiten für so schlecht befunden, dass sie es leicht gegen ihn haben werden.
(abgewandelt Clausewitz)
Wahrscheinlich ein guter Künstler, aber auch ein guter Geschäftsmann???
Hoffen wir, dass es klappt - dann bekommt der Slogan "Kulturhauptstadt Linz" doch noch eine Bedeutung.