Die neue Farbenlehre im Versuchslabor ORFeins

Von Helmut Atteneder   09.November 2018

Auf dem Bildschirm ist von der akribischen Umbau-Arbeit von Lisa Totzauer noch nicht viel zu sehen, aber hinter den Kulissen probiert, adaptiert, ändert und erfindet die - seit 25. Mai - Channelmanagerin am neuen Gesicht von ORFeins im kommenden Jahr. Jede Idee, jede Maßnahme lässt Totzauer penibel genau abtesten, zu welchem ORF-Kanal und zu welchem Sendeplatz passt. Jetzt werden erste Detailpläne sichtbar.

 „Jeder Wochentag soll ein Gefühl, eine Farbe bekommen“, sagt Totzauer und das Publikum soll langsam auf die neuen Formate eingestimmt werden. So wird der Mittwoch-Hauptabend als Info- und Thementag weiter ausgebaut, der Freitag soll künftig unter dem Motto „Unterhaltsam ins Wochenende“ stehen. Der Samstag bleibt Showtag.

Wenig überraschend ist es aber der Vorabend (18 bis 20 Uhr), der spürbar verändert wird. Hier lautet die Stoßrichtung „weg mit den amerikanischen Serien, zurück zu Rot-Weiß-Rot“. „Das ist ein ganz gewaltiger Prozess, aber Österreich hat bei den Sehern eine stark steigende Relevanz, österreichische Inhalte sind wieder cool“ sagt Totzauer. Ab Frühjahr 2019 startet ORFeins mit einer zehnminütigen „ZiB18“ in den Vorabend, danach soll es ein inhaltlich noch nicht näher definiertes, 30-minütiges Magazin geben. Was mit der restlichen Stunde passiert? „Vorerst werden wir die Lücke mit Sitcoms füllen“, sagt die Channelmanagerin. 

Ab Herbst 2019 soll auch eine umfassende Vorabendfläche am Samstag kommen. Auch hier will man probieren, ändern und adaptieren. Man habe wahnsinnig viel in den Schubladen, ORFeins sei in dieser Hinsicht derzeit ein Entwicklungslabor. In dem auch die Wissenschaft wieder thematisiert werden soll. Moderatoren-Gesichter seien ein Riesenthema, Namen kann die Medienmanagerin derzeit noch keine verraten. 

Im Showbereich wird es 2019 eine „Österreich-Challenge“ mit den mutigsten und engagiertesten Feuerwehr-Kräften geben. Die Dramedie-Serie „Walking on Sunshine“ mit Robert Palfrader, Aaron Karl und Miriam Fussenegger startet am 7. Jänner, die Miniserie „M - Eine Stadt sucht einen Mörder“ kommt im Februar, ab 2020 soll Montags um 20.15 jeweils eine Doppelfolge der fiktionalen Serie „Wischen ist Macht“ gezeigt werden. 

Am 15. November wird Totzauer ihre Pläne dem Stiftungsrat vorlegen.