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Die Wunderwelt nach dem Kollaps

Von Peter Grubmüller, 07. September 2017, 00:04 Uhr
Die Wunderwelt nach dem Kollaps
Die Hafenkneipe Medusa mit skurrilem Speiseplan und akustischen Begegnungen der Turnton-Bewohner Bild: Alexander Schwarzl

Die fiktive Küstenstadt Turnton des Künstlerkollektivs "Time's Up" im Lentos ist ein Ereignis.

Fünf Wochen lang hat das renommierte Linzer Künstlerkollektiv "Time’s Up" im Untergeschoß des Kunstmuseums Lentos mit insgesamt 110 Beteiligten geschuftet – gestern wurde sie eröffnet, die kolossale Wunderkammer der Zukunft. "Time’s Up" sind die "Featured Artists" des heute startenden Ars Electronica Festivals. Auf einer Fläche von 300 Quadratmetern entstand die real begehbare Erzählung der fiktiven, ökologisch geschundenen Küstenstadt Turnton im Jahr 2047. Die Ökosysteme sind großteils kollabiert, der Ozean taugt nicht mehr zum Lebensraum, Umweltverschmutzung, globale Erwärmung und deren Verheerungen haben weite Landstriche unbewohnbar gemacht.

"Time’s Up" trauert nicht, sondern erahnt den Alltag am Ortsplatz, in der Hafenkneipe "Medusa", im Wellnessbereich mit Massageliege (vibriert mit akustischen Impulsen) und im Container einer Forscherin, in deren Tagebuch der Besucher blättert. Hunderte Details bringen interpretatorische und assoziative Vielfalt zum Blühen, wer das erlebt, bei dem sind im Handumdrehen Spieltrieb und detektivischer Spürsinn stimuliert.

Die Wunderwelt nach dem Kollaps
Der Container der Forscherin Bild: Alexander Schwarzl

Das Reisebüro schreibt Jobs aus und veranstaltet Ausflüge ("Revitalisierung in der Raffinerie"), in der eigens produzierten Zeitung "Turnton Gazette" wird in grandioser Kleinarbeit auf 32 Seiten der Lebensrealität von 2047 medial nachgespürt. Wer in den individuellen Alltag noch tiefer einsteigen will, lernt anhand von acht Hörbeispielen unter anderem die künstliche Bestäuberin und den Müllbaron Trashy kennen.

"Ausgangspunkt war, dass wir uns die Frage gestellt haben, was Luxus bedeutet – das Ergebnis soll aber keine Prognose sein, die erlauben wir uns nicht", sagt Tina Auer von "Time’s Up". Die Räume wirken wie von Leben erfüllt. Der Geist von Kooperation schwebt überall und glücklich wird nur, wer die Angst vor dem Nachbarn ablegt, weil sich die Welt verkleinert hat.

Die Wunderwelt nach dem Kollaps
Der Ortsplatz mit Reisebüro, Messstation, Infopoint Bild: Alexander Schwarzl

Es offenbart sich das Fragment einer realen Traumwelt. Mit offenem Mund liest man jeden Flugzettel, jeden Hinweis, jede Erläuterung – kein Regiefehler. Ein phänomenal umgesetztes Konzept, das bis 22. Oktober im Lentos für Besucher jeden Alters pulsiert.

Ars Electronica Festival: "Turnton Docklands" von Time’s Up, Lentos, bis 22. Oktober, www.lentos.at

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1  Kommentar
1  Kommentar
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roxy (64 Kommentare)
am 09.09.2017 12:09

grossartigst...

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