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Die Wiederentdeckung eines tragischen Shootingstars

09. März 2018, 00:04 Uhr
Die Wiederentdeckung eines tragischen Shootingstars
Zu sehen sind 200 Werke, thematisch und chronologisch geordnet. Bild: (Belvedere)

Klemens Brosch: Das Belvedere zeigt die erste Museumsausstellung des oberösterreichischen Zeichners in Wien.

1000 Werke in nur 16 Jahren Schaffenszeit. Klemens Brosch (1894–1926) war ein Ausnahmekünstler. Das Untere Belvedere zeigt die erste Retrospektive des Linzer Zeichners in Wien, in Zusammenarbeit mit den Museen der Stadt Linz und dem Oberösterreichischen Landesmuseum, die den Großteil seiner Werke besitzen. Broschs "vom Krieg beschädigtes Leben" (Belvedere-Direktorin Stella Rollig) und seine Kunst werden in der Orangerie in mehrere Kapitel unterteilt präsentiert. Unfassbar detaillierte Zeichnungen, brutal realistische Grafiken, surreale Gemälde: Zu sehen sind Studien, darunter ein faszinierender Zyklus eines Damenschuhpaares, einsame Landschaftsmotive und Szenen mit unheimlichen Figuren, Grausames aus dem Kriegsalltag bis hin zu seinen späten Gemälden.

Kuratorin Elisabeth Nowak-Thaller erzählte bei der gestrigen Pressekonferenz, dass der Mitbegründer der Künstlervereinigung MAERZ bereits als Schüler und dann als Student an der Wiener Akademie der bildenden Künste seine Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen zeigte und Preise und Stipendien erhielt. "Heutzutage würde man sagen, er war ein Shootingstar." Doch dann kam 1914. Brosch war morphiumabhängig, als er 1915 nach kurzem freiwilligen Kriegsdienst heimkehrte. Er machte die Gräuel des Krieges zum Thema seiner Kunst. Mit seiner Frau Johanna ("Hansi"), die beiden heirateten 1920, verband ihn eine Seelenverwandtschaft – und die Morphiumsucht. Nach Phasen des Rückzugs und Aufenthalten in der "Landesirrenanstalt Niedernhart" folgte 1926 der minutiös geplante Selbstmord auf dem Linzer Pöstlingberg.

"Klemens Brosch führt persönlich durch die Ausstellung", sagt Nowak-Thaller und meint damit Zitate des Künstlers, die die Bilder an den Wänden (ebenso wie Vitrinen mit Briefen und Fotografien) ergänzen. "In die Seele blickt mir niemand", steht da etwa geschrieben. Die Ausstellung schafft zumindest einen kleinen Eindruck davon, was sich in Broschs Innerstem abgespielt haben könnte. (hw)

Ausstellung: "Klemens Brosch. Wiederentdeckung eines großen Zeichners", bis 3.6., tägl. 10-18, Fr. 10-21 Uhr; Orangerie Belvedere, Prinz-Eugen-Straße 27, 1030 Wien.

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