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Die Souffleuse der Kanzlerin

Von Karin Schütze, 16. November 2018, 00:04 Uhr
Die Souffleuse der Kanzlerin
Simone Solga hat sich dem politischen Kabarett verschrieben. Bild: privat

Mit ihrem Kabarett "Das gibt Ärger" ist Simone Solga, deutsche Kleinkunst-Preisträgerin 2018, am 22. November im Linzer Posthof zu Gast.

Seit ihrem gleichnamigen Programm (2005) ist Simone Solga die deutsche "Kanzlersouffleuse", die sich kein Blatt vor den Mund nimmt.

 

Was würden Sie der deutschen Kanzlerin jetzt einflüstern?

Simone Solga: Dass es gut war, dass sie ihren Posten als CDU-Vorsitzende zur Disposition gestellt hat. Sie hätte auch sagen können, für mich ist die Kanzlerschaft dann auch beendet. Vielleicht hätte sie das eher machen sollen, schon auf dem Zenit ihrer Kanzlerschaft weit vor der letzten Wahl. Sie wäre als strahlende Kanzlerin Deutschlands in die Geschichtsbücher eingegangen. Das ist seit 2015 wahrscheinlich ein bisschen anders.

Was macht "Das gibt Ärger" auch für Österreich brisant?

Es geht nicht nur um deutsche Politik, sondern auch um Gesellschaftliches, um ein Miteinander. Diese Probleme kennt Österreich auch.

Wie blickt man derzeit von Deutschland auf Österreich?

Ich fühle bei vielen eine Bewunderung für Ihren Herrn Kurz. Weil sie in ihm einen dynamischen jungen Menschen sehen, während unsere Kanzlerin vieles eher ausgesessen hat.

Ist das auch Ihr Eindruck?

Nicht ganz. Es muss kein Sebastian Kurz sein. Aber es muss bei uns jetzt jemand ein bisschen frischen Wind herbringen. Die Laune hier ist nicht gut. Das ist nicht gut, auch nicht für Europa.

Was ist die größte Herausforderung politischen Kabaretts?

Dass alles in einem unglaublich schnellen Tempo passiert. Durch die vielen Medien ist man als Kabarettistin getrieben, noch schneller, aktueller und pointierter zu sein.

Werden Sie teils angegriffen?

Eigentlich sehr wenig. Jeder, der irgendwo öffentlich auftritt, muss das aushalten.

Sie wurden in der damaligen DDR geboren. Beim Mauerfall waren Sie 26 Jahre. Wie haben Sie diesen Tag in Erinnerung?

Gigantisch. Das vergisst man im Leben nicht. Ich komme aus Leipzig, noch prägender war für mich der 9. Oktober, an dem in Leipzig erstmals eine große Demo stattfand, mit dem Spruch: "Wir sind das Volk." Unblutig, obwohl ringsum die Panzer standen und im Krankenhaus schon Betten freigemacht worden waren.

Sie sagen, wahre Gleichberechtigung gibt es erst, wenn Frauen genauso inkompetent sein dürfen wie Männer und dafür dasselbe Gehalt bekommen. Wie sehen Sie die Chancen dafür?

Zunehmend. Ich war erst gestern auf einer Veranstaltung zum Thema 100 Jahre Wahlrecht für Frauen. Wir müssen uns mutig mit allem auseinandersetzen, was eine Diskriminierung von Frauen betrifft. Auch gerade jetzt mit der Zuwanderung. Wir fordern eine bunte, offene Gesellschaft – Gott sei Dank! Aber dann müssen wir uns auch offen damit auseinandersetzen, wie es ist, wenn Menschen hierher kommen, die aus keiner offenen, bunten Gesellschaft kommen, sondern aus Ländern, wo Frauen unter Einsatz ihres Lebens dafür kämpfen, dass sie kein Kopftuch mehr tragen müssen, dass sie Auto fahren dürfen. Meine ganze Sympathie gilt diesen Frauen. Es wäre schön, würden auch wir uns damit auseinandersetzen und sagen: Das geht nicht, dass Kinderehen stattfinden und so. Das sind heiße Themen.

22. 11., Posthof Linz, 20 Uhr, Karten: 0732 / 78 18 00, www.posthof.at

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