Die Ritter des hohen C

Von Michael Wruss   12.Jänner 2018

Drei Tenöre gehen mit seltenem Repertoire auf neue Entdeckungsreisen.

1| Jonas Kaufmann widmet sich mit "L’Opéra" dem französischen Fach und hat sich dafür mit Bertrand de Billy kompetente Unterstützung geholt. Glanzlichter aus Opern von Gounod, Bizet, Massenet, Meyerbeer, Berlioz und Halévy sowie durchaus auch Raritäten von Lalo und Thomas sind hier wunderbar vom Bayerischen Staatsorchester begleitet und von Kaufmann nobel interpretiert. Manchmal würde man sich ein wenig mehr Legato in der Singstimme wünschen – dennoch eine Empfehlung! (Sony Classical 88985390762).

OÖN Bewertung: fünf von sechs Sternen

2| Juan Diego Flórez hat sein neues Album Mozart gewidmet. Auch er hat sich für diese Expedition mit dem Orchestra La Scintilla und Riccardo Minarsi Spezialisten für Alte Musik an Bord geholt. Über einem fein durchsichtig gestalteten Fundament lässt es sich viel freier und inspirativer singen und die Musik viel authentischer, mit geschickt platzierten Verzierungen gestalten. Ein sehr stimmiger Mozart aus dem Blickwinkel seiner belcantistischen Nachfolger. (Sony Classical 88985430862)

OÖN Bewertung: sechs von sechs Sternen 

3| Daniel Behle: Michi Gaigg wandelt mit ihrem L’Orfeo Barockorchester schon länger auf Schuberts Spuren. Mit dem deutschen Tenor Daniel Behle hat sie einen Mitstreiter gefunden, der Schuberts oft atemberaubende Tenorarien stimmlich, emotional und gestalterisch beeindruckend in Szene setzt. Eine Entdeckungsreise, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte! (Sony / Deutsche Harmonia Mundi (88985407212)

OÖN Bewertung: sechs von sechs Sternen