Die Museumsreform zieht sich, und der Landesgalerie wird ein Jahr geschenkt
LINZ. 2019 wird in der Landesgalerie doch noch ausgestellt, dann wird daraus ein Haus der Natur.
Wir freuen uns, dass die Landesgalerie nun doch auch 2019 ihren Ausstellungsbetrieb aufrechterhalten wird." Es war eigentlich nur ein unverdächtig eingeworfener Nebensatz von Lentos-Chefin Hemma Schmutz bei der Jahrespressekonferenz ihres Hauses, der Aufsehen erregte. Denn die künftige Ausrichtung der Landesgalerie – sie soll zu einer Art Haus der Natur nach Salzburger Vorbild werden – ist eines der wichtigsten Projekte der derzeit laufenden Planungen für die große Umstrukturierung der Museen von Stadt Linz und Land Oberösterreich in der Landeshauptstadt.
Ursprünglich hatte es geheißen, dass nach dem Ausstellungsjahr 2018 das Haus seine Ausstellungstätigkeit einstellen werde. Galerie-Leiterin Gabriele Spindler bekam von Landeskulturdirektor Reinhold Kräter den Auftrag, die geplanten Ausstellungen für 2019 zu "stornieren". Jetzt hat Kräter den Auftrag zurückgenommen, und Spindler darf das Jahr 2019 noch einmal programmatisch aufstellen. Was sie offenbar gern tut: "Wunderbar! Wir freuen uns, das jetzt doch noch machen zu dürfen." Dies ist ein Indiz dafür, dass der von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) in Auftrag gegebene "Organisationsreformprozess" mehr Zeit benötigt, als ursprünglich angenommen. Ursprünglich hatte es geheißen, dass Kräter gemeinsam mit dem Linzer Stadtkulturdirektor Julius Stieber das neue Gesicht der Linzer Museenlandschaft "binnen Jahresfrist" – also bis Herbst 2018 – neu geordnet haben sollte. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) wollte im OÖN-Gespräch sogar bis "spätestens Ende des ersten Quartals 2018 wissen, ob wir es zusammen wagen."
Der kulturpolitische Ehevertrag zwischen Stadt und Land wird also offenbar erst 2020 wirklich unterzeichnet. Landeskulturdirektor Kräter: "Vergangene Woche haben sich die einzelnen Fokusgruppen besprochen. Wir arbeiten also intensiv am Prozess der Organisationsreform."
Freunde der Landesgalerie kommen infolge dieser Entwicklung in den Genuss einer großen Werkschau des in Wels geborenen oberösterreichischen Künstlers Herbert Ploberger. Die Arbeiten des 1977 verstorbenen, wesentlichen Vertreters der Neuen Sachlichkeit und anerkannte Kostüm- und Bühnenbildner wird nun doch im Jahr 2019 ausgestellt.
2019 sollen auch die Außenstellen des Landesmuseums um drei Standorte erweitert werden, wie Walter Putschögl, derzeit – nach dem Abgang von Gerda Ridler – wissenschaftlicher und kaufmännischer Direktor des Landesmuseums in Personalunion, sagt. Es handelt sich dabei um die Badeanlage der Schlögener Schlinge, den Römischen Wachturm in Oberranna und die Kalkbrennöfen in Enns, die auch Teil der Landesausstellung 2018 sind.
Im Schloss ist ja auch zu wenig Platz. Eine Schnapsidee vom Anfang an. Beim Spar, Winkler oder Weinturm kaufen ist gescheiter (den Schnaps).