Die Leinwand als Bühne für gebrochene Idyllen

Von Hannah Winkelbauer   20.November 2014

Josef Florian Krichbaums Bilder sind verstörend. In altmeisterlicher Technik gemalt, ziehen sie den Betrachter in ihren Bann, die teils kitschig-karikaturesken Motive lassen einen erschaudern. Er wolle durchaus provozieren, wie Krichbaum im Gespräch mit den OÖNachrichten zugibt. Er male idyllische Szenen, um diese dann zu brechen, das reize ihn. Als künstlerische Vorbilder nennt der in Wien lebende Oberösterreicher neben seinen Akademie-Professoren Wolfgang Hutter und Wolfgang Herzig auch David Lynch und die Karikaturisten Gerhard Haderer und Manfred Deix. Und tatsächlich verarbeitet er, ähnlich wie die beiden satirischen Zeichner, ganz "österreichische" Themen in seiner Malerei. Da isst etwa ein dubioser Mann in Lederhosen mitten im Wald eine Schnitzelsemmel ("Unterholz Imbiss", Öl/Eitempera/Tafel, 2010) oder es marschieren Musikanten mit irren Blicken durch ein Feld ("Mit Pauken und Trompeten", Öl/Eitempera/Tafel, 2010).

Er verstehe seine Bilder als Theaterbühne, auf der er Geschichten erzählen kann. Krichbaums skurrile Bild-Erzählungen sind nun in einer Ausstellung im Kohlebrecher Buchleiten in Ampflwang zu sehen.

Ausstellung "Die Rückkehr der Wächter": bis 29.11. täglich außer Mo, 15 bis 19 Uhr, Kohlebrecher Buchleiten, Ampflwang