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Der verlassene Mann – verloren zwischen den Stühlen

Von Helmut Atteneder, 01. August 2016, 00:04 Uhr
Der verlassene Mann – verloren zwischen den Stühlen
Eine Affäre mit der Frau des besten Freundes? Nun, ja... Bild: Primeßnig

Das Sommertheater Schloss Auhof bei Perg gibt heuer "Spiel’s nochmal, Sam"; Premiere war am Samstag.

Mann kennt da ja aus dem richtigen Leben: Die Liebe hat sukzessive nachgelassen, dann das schnelle, schmerzvolle Ende der Ehe. Frau will künftig was erleben, mehr prickeln soll es. Der Rest sei Sache der Anwälte. Dieses Szenario hat Woody Allen für seine viel gespiele Komödie "Spiel’s nochmal, Sam" aufgegriffen – und der "Kulturhof Perg" für den heurigen Theatersommer auf die Stadlbühne von Schloss Auhof gebracht.

Allan Felix (Theo Helm) heißt der Unglückliche. Frau weg, Mann parterre. Sein bester Freund Dick (Martin Dreiling) und dessen Frau Linda (Julia Ribbeck) wollen ihm wieder auf die Sprünge helfen. Doch alle Dates (Barbara Novotny) scheitern. Klar, denn Allan ist eben noch nicht so weit. Schwitzend, schnaubend und weinerlich kämpft er mit Selbstzweifel.

Bogart, der Souffleur-Macho

Sein fiktiver Held Humphrey Bogart (Martin Dreiling) versucht mit Edelmacho-Sprüchen aus den 1940er-Jahren – den Mann im Mann wieder aufzurichten. Irgendwann gelingt die Übung, weil Allan – getreu dem Motto des American Way of Life – nicht versucht, jemand anderer zu sein. Sondern, richtig, er selbst.

Die Umsetzung dieser Übung auf spartanischem Theaterboden ist mehrheitlich gelungen. Auf der Bühne baut sich der Held immer wieder neue Skulpturen aus Sesseln auf. Wohl um zu zeigen, wie sehr er gefühlstechnisch zwischen den Stühlen steht.

Als der Arme endlich alle Stühle aus dem Weg räumt, tut er dies als Zeichen seiner Läuterung. Gelungen ist das Element einer zweiten Bühnenebene, in der Regisseur Uwe Lohr den Helden des Stücks Zwiesprache halten lässt und sich außerdem auf eine feine Art und Weise weitere Bühnenbilder erspart.

Warum Allan Felix ständig in Trainingsklamotten unterwegs sein muss, bleibt ebenso rätselhaft, wie die Tatsache, dass außer Allan niemand ein eigenes Handy zu besitzen scheint.

Besonders erfrischend in der Stadlhitze sind die beiden weiblichen Darstellerinnen: Barbara Nowotny, als schauspielerisches Springinkerl zwischen Vamp, Trutscherl, Intellektueller und anhimmelnder Studentin, und die glaubhafte Rollenanlage von Julia Ribbeck, die im Rausch der Gefühle nie überdreht. Martin Dreiling ist ein solider Part des Schauspielquartetts, und hat als Humphrey Bogart seine stärksten Szenen. Fazit: hingehen, anschauen, lockerflockig leichtes Sommertheater genießen.

Komödie "Spiel’s nochmal Sam": Sommertheater Schloss Auhof, Perg, Premiere 30. Juli.

OÖN Bewertung:

Weitere Termine: 6., 13., 18., 19., 20., 21. August, 20 Uhr, Karten: 0677 / 616 00 890 oder www.kulturhof-perg.at

 

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