„Der Stadl ist Geborgenheit, die man sich ins Wohnzimmer holt“
Als am 5. März 1981 in der Stadthalle Enns Slavko Avseniks „Trompetenecho“ zu Beginn des ersten „Musikantenstadls“ erklang, war noch keineswegs abzusehen, dass das die Geburtsstunde eines einzigartigen Fernseherfolgs war. Bis heute sprechen Kritiker von Volksverblödung, bemängeln Brauchtumshüter die fehlende Authentizität. Und doch: 30 Jahre und 191 Ausgaben später ist die polarisierende Volksmusiksendung noch immer erfolgreich und beliebt. Was ist das Geheimnis?
Als am 5. März 1981 in der Stadthalle Enns Slavko Avseniks „Trompetenecho“ zu Beginn des ersten „Musikantenstadls“ erklang, war noch keineswegs abzusehen, dass das die Geburtsstunde eines einzigartigen Fernseherfolgs war. Bis heute sprechen Kritiker von Volksverblödung, bemängeln Brauchtumshüter die fehlende Authentizität. Und doch: 30 Jahre und 191 Ausgaben später ist die polarisierende Volksmusiksendung noch immer erfolgreich und beliebt. Was ist das Geheimnis?
„Der Musikantenstadl ist Geborgenheit, die man sich ins Wohnzimmer holt“, sagt Susanne Binder, Lektorin am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien und Herausgeberin der Studie „Der Musikantenstadl: Alpine Populärkultur im fremden Blick“. Denn zwischen Bierbänken mit Plastiktischdecken und kitschigen Kulissen ist die Welt noch in Ordnung. Die Lieder von Stefan Mross, den Kastelruther Spatzen oder Andreas Gabalier über die ewige Liebe, das Kircherl im Dorf und den neuen Traktor halten Werte der Vergangenheit hoch: die klassische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, Treue, Zusammenhalt, Familie – und nicht zuletzt die enge Verbundenheit zur Heimat.
„Gegen die Heimat ist kein Kraut gewachsen“, sagte einmal der Volksmusik-Produzent Hans Beierlein. Da hat er recht. Paradoxerweise ist es gerade die Globalisierung, die der volkstümlichen Musik einen Popularitätsschub bescherte. „Viele Menschen befürchten die Entstehung einer grauen Einheitskultur, in der sich Werte und Normen aus aller Welt vermischen“, sagt die Anthropologin. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, habe sich ein starker Trend zur Lokalisierung und Regionalisierung entwickelt. Der „Stadl“ nimmt in diesem Zusammenhang die Funktion einer Traumwelt ein. Einer heilen Welt, die in Kontrast zur harten und kalten Realität steht. Verunsicherte, die sich im weltweiten Dickicht aus McDonald‘s, Apple und Facebook nicht zurechtfinden, finden in der Volksmusiksendung für zwei Stunden jene Beständigkeit und Harmonie vor, die im realen Leben immer weniger vorhanden ist. Binder: „Ohne Globalisierung gäbe es sicher keinen derart starken Rückzug auf die Volkskultur.“ Oder anders formuliert: Der „Stadl“ gibt Halt in einer Welt, die sich ständig verändert.
Und auf der Suche nach Halt sind heutzutage viele Menschen. Junge und Alte, Reiche und Arme, Männer wie Frauen. Studien zeigen, dass der „Musikantenstadl“ von Personen aller sozialen Schichten gesehen wird. Wobei Landwirte am häufigsten, Beamte und Angestellte hingegen nur selten einschalten, wenn Moderator Andy Borg „Jetzt ist Stadlzeit!“ ruft. 70 Prozent der Zuseher sind über 50 Jahre alt. Auffällig ist der Anteil der über 75-Jährigen, der 21 Prozent der Zuschauer ausmacht.
Ein Ende des Erfolgslaufs ist aber trotz des fortgeschrittenen Alters des Publikums nicht in Sicht. Knapp 100 Millionen Euro setzen Hansi Hinterseer, Nik P. und Kollegen derzeit pro Jahr um – Tendenz steigend. Trotz Wirtschaftskrise. Oder vielleicht gerade deswegen. Denn Krisen fördern das Schutzbedürfnis des Einzelnen und den Wunsch, irgendwo dazuzugehören. Und wenn es nur für zwei Stunden ist. Ganz ehrlich: Wer wünscht sie sich denn nicht, die heile Welt, so brüchig sie auch sein mag?
jedem das seine ...
und wenn dir -euch - die sendung nicht gefällt gibt es noch viele anderen sender im kabel tv...
nicht jeder will einen krimi oder einen amifilm sehen oder das was du dir wünscht ...damit sind wir pari ...
nix fia unguat afoch auf's knopferl drücken ...gggggg
und ich drück schon ziemlich oft aufs Knopferl.
Aber es geht um die Erhöhung der Zwangsgebühren, bei gleichzeitigen billigen Eigenproduktionen und Wiederholungen !
Was haben eigentlich alle gegen den Musikantenstadl?
Vergönnt doch den alten Leuten (bzw euren Großeltern) auch mal was.
Ich bin zwar noch nicht alt, aber bevor ich mir auch nur 5 Minuten einen dem Zeitgeist entsprechend manipulierenden Affenzirkus wie "Die große Chance" ansehe, würde ich noch eher den Musikantenstadl bevorzugen.
Weder den "Musikantenstadl" noch "Die große Chance"
SO SCHAUTS AUS !
statt Geborgenheit.
morgen wird wieder ein großer teil der österreicher dümmer.
wenigstens steht einem grossteil der österreicher das dümmer werden erst bevor. du warst ja offensichtlich schon dran.
wünsche dir einen schönen tag !
Der Musikantenstadl ist eine Musiksendung - über Geschmack lässt sich streiten, mir gefällts auch nicht. Aber es gibt sehr viele, denen das gefällt.
Volksverblödung ist, wenn man sich bei DSDS den Bohlen anhören muss, sich Supermodel oder Big Brother anschaut.
Unsere Jugend verblödet und nicht die älteren Semester!
auf welche ich liebend gerne verzichten kann !
Ohne untergriffig oder persönlich zu werden, darf man doch fragen, zu welcher Altersgruppe diese SUSANNE BINDER gehört ???
diese unnötige volksDÜMMLICHE sendung gehört sofort eingestellt oder nach 24 uhr verlegt.für so einen dreck ist also die gebühren erhöhung.
könnte getrost auf einen anderen Tag UND eine andere Uhrzeit (z.B.Dienstag und 17 h) verlegt werden.
Aber offenbar gefällt es den Verantwortlichen im ORF, unter dem "Deckmantel" Familiensendung diese volksDÜMMLICHE billige Vergewaltigung über den ganzen Samstagabend zu verbreiten!
Ebenfalls möchte ich dem ORF zum neuen Sender Sport + gratulieren, wo dieser Tage eine WIEDERHOLUNG aus dem vorigen Jahrhundert (1991) gesendet wurde.
Einmaleins des Gewinne machen: Zwangsgebühren erhöhen und eigene Billigproduktionen!