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"Der Mars ist direkt vor unserer Nase"

Von Helmut Atteneder, 18. Juli 2018, 00:04 Uhr
"Der Mars ist direkt vor unserer Nase, da wäre es schade, nicht hinzufliegen"
Weltraumforscher Gernot Grömer in einem von ihm mitentwickelten „Mars-Anzug“ Bild: Voggeneder

Gernot Grömer, Astrophysiker und Analog-Astronaut aus St. Florian, moderiert ab Donnerstag wöchentlich das neue Wissensmagazin "P.M. Wissen" bei Servus TV.

Schon in jungen Jahren untersuchte Gernot Grömer mit Freunden Wasserqualität und Flussgeschwindigkeit des Ipfbachs im heimatlichen St. Florian. Heute ist der 43-jährige Astrophysiker Österreichs erster Analog-Astronaut, Leiter des Österreichischen Weltraum Forums und Leiter zahlreicher simulierter Mars-Projekte. Ab Donnerstag ist der Weltraum-Experte in neuer Mission zu ebener Studio-Erd tätig: Er moderiert das neue Wissenschaftsmagazin beim Privatsender Servus-TV.
 

OÖNachrichten: Herr Grömer, Sie haben schon als junger Bursch im elterlichen Wohnzimmer ein großes Raumschiff-Cockpit aufgemalt. Ihre Karriere als Wissenschafter war da wohl schon abzusehen?

Grömer: Das war so! Mit 14 bekam ich einen Feldstecher geschenkt, und da schaut man nicht nur beim Nachbarfenster hinein, sondern auch nach oben. Und dann wird man infiziert. Dann leistet man sich ein Mini-Teleskop von seinem spärlichen Taschengeld, und es wächst die Liebe zu dem Thema so stark an, dass man sagt: Okay, die ganz großen Teleskope kann man sich nicht mehr leisten, also studiert man das Ganze. Dann hat man den Vorteil, die ganz großen Teleskope benutzen zu können, und wird sogar noch dafür bezahlt. Das war so mein Weg.

Wieso sind Sie ausgerechnet am Mars hängen geblieben?

Man sagt, jedes Teleskop hat seinen Himmel – und ich habe mit meinem Feldstecher den Mars entdeckt. Wir haben mit dem Planeten Mars einen Himmelskörper vor die Haustür gesetzt bekommen, der unglaublich spannende Geschichten erzählen kann und gleichzeitig technologisch auch erreichbar ist. Der Mars ist direkt vor unserer Nase, da wäre es schade, nicht hinzufliegen, weil es zu teuer ist oder zu gefährlich. Ich gehe fest davon aus, dass der Mensch, der den ersten Schritt auf den Roten Planeten setzen wird, bereits geboren ist.

Aus Altersgründen werden Sie dieser Mensch nicht sein. Frustriert es Sie, auf ewig "nur" Analog-Astronaut zu sein und für andere zu forschen – und letztlich deren Traum zu erfüllen?

Ich sehe das ganz entspannt. Raumfahrt ist eine Teamsportart. Astronauten sind ja auch nur ein Teil des Teams. Kein Mensch kennt zum Beispiel die Schiffsbauer von Christoph Kolumbus, aber ohne sie wäre er nie über Amerika drübergestolpert. Ich verstehe mich als die Generation der Schiffsbauer für die nächsten Generationen, die dann den Schritt machen werden. Meine Vision ist es, in der Pension vor dem 3D-Fernseher zu sitzen und in Fast-Echtzeit zu sehen, wie die ersten Menschen auf dem Mars landen. Und dann zu sagen: Ja, weißt eh, diese Schrauben habe ich damals entwickelt...

Ein denkbares Szenario?

Es ist nicht die Frage, ob es so weit kommen wird, sondern wann. Finanziell wäre es jetzt schon möglich. Allein das österreichische Weltraumbudget beträgt bescheidene 65 Millionen Euro im Jahr. Das entspricht ungefähr 100 Meter Autobahnneubau. Die Frage ist, wann fühlen wir uns technologisch dazu in der Lage.

Ihre aktuelle Mission führt Sie nicht auf den Mars, sondern ins Fernsehstudio von Servus TV, wo Sie ab Donnerstag ein wöchentliches Wissensmagazin moderieren. Welche Vision steckt dahinter?

Mir ist wichtig, dass das Thema Innovation und Technik einerseits verständlich, aber auch fachlich korrekt dargebracht wird. Wir wollen inhaltlich gute Qualität liefern, die tauglich für den Hauptabend ist. Ich bin oft zu Vorträgen in Schulen, und auch da ist es wichtig, zu begeistern. Das geht nur, wenn man verständlich und spannend ist. Kinder sind geborene Forscher.

Wie wollen Sie Erwachsene begeistern?

Wir haben keine Scheu, in alle Gebiete von Naturwissenschaft und Technik hineinzuschauen und das gefällig in fünf bis zehn Minuten langen Beiträgen aufzubereiten. Kurioses wie "Können Kühe schwimmen?" oder Medizinisches wie "Werden künftig Arme einfach nachwachsen?" werden wir hineinpacken. Der Kabarettist Reinhard Nowak wird auf lustige Weise diverse Rätsel lösen. Ich wünsche mir, dass die Zuseher sagen, das war spannend und witzig und ich habe echt was gelernt dabei.

P.M. Wissen

 

In Zusammenarbeit mit dem seit 40 Jahren etablierten Print-Wissenschaftsmagazin P.M. startet der Privatsender Servus TV am Donnerstag, 20.15 Uhr, ein wöchentliches TV-Wissensmagazin.

Geplante Themen der ersten Folge sind „Kühe im See“, „Mars-Mission in der Wüste“ und „Hummeln statt Bienen“.

Moderiert wird das aufwändig gestaltete Magazin von Gernot Grömer, der Kabarettist Reinhard Nowak unterstützt ihn dabei.

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