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Der König des Chansons ist tot

Von OÖN, 02. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Der König des Chansons ist tot
Chanson-Legende Charles Aznavour Bild: APA/AFP/BERTRAND LANGLOIS

Charles Aznavour starb in der Nacht auf Montag im Alter von 94 Jahren

Charles Aznavour galt als "französischer Frank Sinatra" und als Ausnahmekünstler. Mit seiner rauen Stimme eroberte er sich ein Weltpublikum, und Starregisseure wie François Truffaut und Volker Schlöndorff holten ihn vor die Kamera. Im Alter von 94 Jahren ist der französisch-armenische Sänger, Liedtexter, Komponist und Schauspieler – der noch mit 100 Jahren auf der Bühne stehen wollte – gestorben.

1300 Kompositionen

Aznavour hat mehr als 1300 Chansons komponiert, mehr als 180 Millionen Alben weltweit verkauft und in rund 60 Filmen mitgewirkt. Der Mann mit der stets erkältet klingenden Stimme war Workaholic. Arbeit war sein Leben und hielt ihn jung. "Wer sich langweilt, altert schneller." Lieder wie "La Boheme", "Du lässt Dich geh’n" und "She" haben ihn zum Weltstar gemacht.

Lange wurde er von Kritikern verhöhnt. Er habe keine Stimme und sei klein und hässlich. Als "Zwerg mit Krächzstimme" wurde der 1,61 Meter große Künstler bezeichnet. Aznavour hat das Gegenteil bewiesen.

Seinen Durchbruch zum Schauspieler schaffte er 1960 mit "Schießen Sie auf den Pianisten" von François Truffaut. Mit der Oscar-prämierten Verfilmung "Die Blechtrommel" von Volker Schlöndorff wurde er als Schauspieler auch in Deutschland bekannt. 1997 erhielt er einen Ehren-Cesar, 2017 wurde er mit einem Stern am "Walk of Fame" gewürdigt.

Video: Charles Aznavour ist 94-jährig gestorben:

Piaffs Entdeckung

Geboren wurde Aznavour am 22. Mai 1924 in Paris im Quartier Latin. Schon als Neunjähriger sang er im Restaurant seiner armenischen Eltern, die vor den Gräueltaten in ihrer Heimat geflohen waren. Entscheidend für seine Karriere war die Begegnung mit Edith Piaf, die 1946 auf ihn aufmerksam wurde und ihn auf eine Tournee durch Frankreich und die Vereinten Staaten mitnahm. Später komponierte er für sie. Mit seinem Auftritt im Pariser "L’Olympia" im Jahr 1956 gewann er das Großstadt-Publikum. Fortan füllte er die Konzertsäle in Deutschland, England, Russland und Amerika. Liebe, Transvestiten und Randgruppen: Die Texte waren für Aznavour immer wichtiger als der Gesang. In seinen Liedern sang er auch von Kriegskindern und von Armenien, für das er sich immer wieder einsetzte. In Armenien wurde er fast wie ein Heiliger verehrt. Das Engagement für sein Land und sein Kampf um die internationale Anerkennung des Völkermords brachten ihm politische Ehren und Ämter ein.

Armenischer Botschafter

Im Jahr 2009 wurde er noch armenischer Botschafter in der Schweiz, wo er auch lebte. Denn nach Ärger mit dem französischen Fiskus in den 1970er-Jahren ließ er sich mit seiner schwedischen Frau in der Nähe von Lausanne am Genfer See nieder. Er war dreimal verheiratet und Vater von sechs Kindern.

In Österreich war Aznavour zuletzt am 9. Dezember 2017 in der Wiener Stadthalle aufgetreten.

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1  Kommentar
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oblio (24.770 Kommentare)
am 02.10.2018 09:47

Ein großartiger Chansonnier!
Die Texte waren die Botschaft,
sehr intensiv und klar!

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