Denkmäler erzählen ihre Geschichten
Beim 18. „Tag des Denkmals“ unter dem Motto „Geschichte(n) im Denkmal“ locken am Sonntag 66 Programmpunkte.
„Jedes Denkmal vermittelt Geschichte, sei es von historischer Bautechnik, berühmter Architekten oder von Persönlichkeiten. Vor allem diese Geschichten sind es, die Menschen interessieren“, sagt Klaus Kohout. „Jedes Jahr mit Vergnügen“ organisiert der stellvertretende Leiter des Landeskonservatorates viele Veranstaltungen in Oberösterreich, heute 66 an der Zahl, sechs davon im benachbarten Tschechien.
Feierlichen Auftakt ist heute um 11 Uhr im renovierten Salzhof in Freistadt, durch den Sonderführungen angeboten werden (14 und 15 Uhr). „In der Altstadt gibt es ein tolles Programm“, zu hören sind Glockengeschichten bei der Besteigung des Kirchturms (13 Uhr), eine Führung durch die Innenstadt und ihre Kleindenkmäler (14 Uhr), Konzertgeschichten erklingen in der Alten Fleischerei (16 Uhr), eine künstlerische Rauminstallation lockt im Jagsch-Keller und vieles mehr.
Manche der Orte und Denkmäler öffnen ihre Pforten nur morgen für die Öffentlichkeit, etwa das Zimmerhaus in Lambach. Das frühere Gasthaus hat viele Geschichten zu erzählen: „Der Sand-Wirt war ab 1680 das Zunftgasthaus der Zimmerleute.“ Und das Geburtshaus des Vaters von Aloys Wach. Dem Innviertler Maler, der heuer vor 120 Jahren geboren wurde, ist hier ein Gedenkraum errichtet.
Auch Literarisches rankt sich um den Sand-Wirt: Vom Lambacher Pater und Autor Maurus Lindemayr wird er erwähnt, in dessen Theaterstück „Der kurzweilige Hochzeitsvertrag“ anlässlich der Brautfahrt Marie Antoinettes 1770 (Führungen um 10, 14 und 17 Uhr, nach Anmeldung unter 0699 / 12 66 69 74).
Fotowettbewerb bis Sonntag
Der Fotowettbewerb „Wiki Loves Monuments“ findet auch heuer wieder in Zusammenarbeit mit Wikipedia Österreich statt. Fotos von Denkmälern können noch bis morgen eingereicht werden. Wer morgen, am Tag des Denkmals, abdrückt, hat bis 7. Oktober Zeit, um vielleicht den Sonderpreis zu gewinnern, nähere Infos unter www.wikilovesmonuments.at.
Programm-Broschüre unter www.tagdesdenkmals.at
Oberösterreich war Pionier beim „Tag des Denkmals“ 1997
Der 1. Tag des Denkmals in Österreich fand 1997 in Oberösterreich statt, initiiert durch den „European Heritage Days“, der in den Niederlanden seit 1991 veranstaltet wird. Seit 1998 sind alle Bundesländer beteiligt. Von österreichweit 250 Veranstaltungen ist Oberösterreich mit 66 Programmpunkten am stärksten vertreten, gefolgt von Vorarlberg (61) und Wien (40). Im Vorjahr besuchten österreichweit 65.750 Interessierte eines der 262 präsentierten Denkmäler (1998 waren es 17.750 und rund 60 Objekte).
Denkmal Tipps:
Micheldorf - Burg Altpernstein: Auf der Burg, erbaut im 11. Jahrhundert, lockt eine „sagenhafte Wanderung“ mit Märchenerzähler Helmut Wittmann. Wie eine Gerichtsverhandlung im Mittelalter vonstatten ging? Sehen Sie selbst (geöffnet von 10.30 bis 18 Uhr).
Freistadt: Eröffnung: Jeder ist willkommen, wenn der „Tag des Denkmals“ im Salzhof Freistadt um 11 Uhr feierlich eröffnet wird. Bis 17 Uhr locken Stadtführungen, Konzerte, Geschichten für die Familie.
Grünburg, Leonstein: Freilichtmuseum: Die Sonderausstellung „Jagd der schwarzen Grafen“ spürt den Geschwistern Zeitlinger nach, den reichen Herren der Sensenschmiede (Führungen 10 und 14 Uhr).
Eferding: Wachszieherei: Wie eine Kerze entsteht, ist im Lebzelterhaus am Stadtplatz 27 zu erleben, in dem sich seit 1683 eine Wachszieherei befand, heute eine Konditorei (9–18 Uhr).
Linz, OK-Platz: OÖ. Kulturquartier: Die Spezialführung „Auf den Spuren einer Klosterschülerin – Marlen Haushofer“ über die Jugendjahre der Autorin und Schülerin im Internat der Ursulinen (14 u. 17 Uhr, OK-Kassa)
Tschechien, Borovany: Schloss: Das barocke Schloss beherbergte ursprünglich ein Augustinerkloster, gegründet 1455. Führungen auf Deutsch (9–17 Uhr, Anmeldung: 0042 / 38 70 01 -351 oder -356)