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Das sind die Sonderwünsche der Kabarettisten

Von Julia Evers, 04. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Das sind die Sonderwünsche der Kabarettisten
Hinter der Bühne mit Josef Hader: Das Künstlerleben in Österreich hat mit Glamour nicht viel zu tun. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Ein warmes Kammerl mit Sessel, ein nicht-besoffener Helfer – was Österreichs Kleinkünstler backstage fordern

Weiße Lilien nebst weißer Couch, dazu 100 Duftkerzen müssen es für Jennifer Lopez sein. Acht große, grünblättrige Grünpflanzen sowie zwei Vasen mit weißen Rosen für Mariah Carey – was Hollywood-Stars an Extrawünschen verlangen, wenn sie ihre gepflegten Füße in eine Künstlergarderobe setzen, füllt immer wieder Klatschgazetten. Legendär wurden Forderungen wie jene der Band Van Halen – bei braunen M&Ms in der Schüssel behielten sich die Musiker vor, ihr Konzert abzusagen. Später bekannten sie, dass das nur ein Test gewesen sei, wie genau die Veranstalter die sogenannten technischen Rider, in denen alles rund um den Auftritt vereinbart wird, gelesen hätten. Die OÖNachrichten haben in ebendiesen Dokumenten nachgesehen, was sich Österreichs Kleinkunst-Stars hinter der Bühne wünschen, und dabei entdeckt: Von nüchternen Mitarbeitern bis zur beheizbaren Garderobe sind die Wünsche hierzulande sehr viel bescheidener.
 

Josef Hader:

"Ab dem Eintreffen des Technikers freuen wir uns über eine Brotzeit/Jause (bitte nichts bereits Belegtes) mit Obst, Vollkornbrot, rohem Schinken/Käse, Rohkost. Getränke: Wasser, naturtrüber Apfelsaft, frischer Kaffee (lieber Espresso als Filterkaffee, gerne auch vom Restaurant im Haus, falls vorhanden), ein Wasserkocher, schwarzer Tee und frische Vollmilch (bitte möglichst keine H-Milch) und ein frisches Stück Ingwer."

Auch schlechte Erfahrungen mit den Aufbau-Helfern dürfte Haders Team bereits gemacht haben, so wird verlangt: "Dieses Personal darf in keinem Fall alkoholisiert oder durch sonstige Mittel in der Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sein und entfernt sich vom zugeteilten Arbeitsplatz nur nach Absprache mit dem Techniker."

Roland Düringer:

"Garderobe: Eine aufgeräumte, beheizbare Künstlergarderobe mit direktem Aufgang zur Bühne. Tische, 3 Sessel, Spiegel, Mistkübel. Catering: Das, was Sie selbst gerne essen würden, damit Sie es, falls wir es nicht gerne essen, dann zu Hause essen können – und das gerne. An Schnittlauchbroten haben wir uns endgültig sattgegessen, bitte vom Speiseplan streichen!"

Thomas Stipsits und Manuel Rubey:

"Catering (für 4 Personen): Künstler freuen sich über: Platte mit Wurst und ausreichend Käse guter Qualität, Butter, Gebäck, Gemüse, Obst, Coca Cola Zero, Orangensaft, Red Bull und andere alkoholfreie Getränke, sowie auch Süßigkeiten. Gerne auch Bier und guten, trockenen Weißwein."

Viktor Gernot:

"Garderobe: 1 aufgeräumte, beheizbare (!) Künstlergarderobe mit direktem Aufgang zur Bühne. 1 Tisch, 4 Sessel, Spiegel, Abfalleimer, 2 saubere Handtücher."

Thomas Stipsits:

Ist er alleine auf Tour, gibt sich Stipsits ganz bescheiden: "Garderobe bzw. kleiner Raum, in den sich der Künstler nach dem Soundcheck bis zum Auftritt zurückziehen kann (Möglichkeit zum Rauchen!)"

Alfred Dorfer:

Man führe ihn nicht in Versuchung: "Catering in Garderobe: Suppe oder warmes Gericht, z. B. Würstel – keine Naschereien etc. ZIMMERWARMES Leitungs- oder stilles Mineralwasser, Espresso (kein Filterkaffee!)"

Gunkl und Gerhard Walter:

"Catering: 1 kleine Käseplatte und wenig Wurst, ein bisschen (in der Garderobe) Obst und Gemüse (bitte KEIN Zwiebel, Knoblauch, Paprika), frisches Gebäck (Vollkorn), Mineralwasser, Red Bull (!), Coca Cola, Orangensaft, Kaffee, Besteck, gerne ein paar Süßigkeiten und Knabbereien, Teller, Gläser, Tassen, Servietten. Auch ein Aschenbecher muss vorhanden sein."

Gunkl verlangt bei Übernachtungen außerdem ein Raucherzimmer. Ist keines in der Nähe, ist er bereit, in der Nacht nach seinem Auftritt noch 50 Kilometer weit zu fahren.

Nadja Maleh:

Alles gesund: "Catering: die Künstlerin freut sich über vegetarisches Catering (gerne Gemüsesuppe)."

Monica Weinzettl & Gerold Rudle:

Die beiden Kabarettisten wollen in ihrer Garderobe nicht nur rauchen, sondern auch zusperren können.

"Garderobe: 1 aufgeräumte, beheizbare (!) und absperrbare Künstlergarderobe mit direktem Aufgang zur Bühne. 1 Tisch, 4 Sessel, Spiegel, Mistkübel, 2 saubere Handtücher, eine Waschgelegenheit und nach Möglichkeit ein vom Publikum getrenntes WC. Außerdem steht da: "ACHTUNG: in der Garderobe wenn möglich KEIN RAUCHVERBOT!!! Catering: In der Garderobe: Kalte Platte oder Brötchen, eventuell Suppe (bitte auch vegetarisch), Süßigkeiten und Knabbereien. Stilles Wasser, Apfel- oder Orangensaft, Kaffee, Milch, Tassen, Gläser, Teller, Besteck, alles ausreichend für 4 Personen."

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10  Kommentare
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renele (3.081 Kommentare)
am 04.01.2019 09:24

Rauchverbot sollte auch in solchen Gebäuden gelten. Keine betrunkenen Helfer ist auch ok, aber was tut man wenn z.b. ein Künstler betrunken ist oder unter Drogen steht ? Ich würde für solche nicht arbeiten wollen. Und warum nehmen die sich nicht ihre Jause mit ? Wer bezahlt das ?

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Rainer70 (560 Kommentare)
am 04.01.2019 11:50

Warum die sich ihre Jause nicht selbst mitnehmen? 😂😂😂
Wie stellst dir das vor - der Künstler packt seine Landjäger aus dem Tuppergeschirr und schmiert sich ein Butterbrot?
Und wer’s bezahlt wenn die Jause bereit steht: Du als Kartenkäufer. Bitte nicht kollabieren jetzt.

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athena (3.249 Kommentare)
am 04.01.2019 07:14

normale wünsche die leicht zu erfüllen sind! passt!

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( Kommentare)
am 04.01.2019 06:39

ich frage mich,warum kaufen die Künstler sich dieses zeug nicht selber.dann sind sie auf der sicheren seite.welche Meinung haben die penetranten Nichtraucher,weil die Künstler in der Garderobe rauchen wollen.

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 04.01.2019 07:41

....weil die eben Künstler sind
und
Aufgabe von denen das,
dass wir für die paar Stunden
die Aussenwelt vergessen.

Danke für die unbeschwerte Zeit und Lachen!

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 04.01.2019 07:59

in der Garderobe braucht auch niemand rauchen; sind zB in Theatern nicht dazu da, sich den Mantel auszuziehen.
Ist Arbeitsplatz.

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stoeffoe (10.776 Kommentare)
am 04.01.2019 08:13

Warum nicht selber kaufen.
Ja freilich, Cola aus der Flasche und Wurstsemmerl ausm Papier, im Wintermantel auf dem Koffer sitzend...

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 04.01.2019 01:51

Unverkennbar: In diesem Artikel geht es um Kultur und wir Leser werden sehr gebildet!

Satiremodus aus...

Ich frage mich nur noch folgendes: Weshalb dürfen wir nicht auch erfahren, welches Klopapier die Künstler in der Garderobe haben wollen und in welcher Menge? Das wäre auch sehr interessant!

Und warum wünscht sich keiner der Berufs-Spassvögel eine Packung Kondome in der Garderobe? Oder ein relativ neues Pornoheftchen? Ah ja, es gibt ja Internetseiten mit diesen Dingen...

Fragen über Fragen!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 04.01.2019 09:03

Von Elton John oder Nena z.B. weiß man das alles, was Du gerade frägst. grinsen

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Rainer70 (560 Kommentare)
am 04.01.2019 01:28

Bei euch muss wem extrem fad sein.

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