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"Das Brucknerhaus muss mit Weltstars strahlen"

Von Peter Grubmüller, 16. Februar 2017, 00:05 Uhr
"Das Brucknerhaus muss mit Weltstars strahlen"
Das Festival "jOPERA" in Jennersdorf wird Kerschbaum weiterbetreiben. (Vowe) Bild: VOLKER WEIHBOLD

Dietmar Kerschbaum erläutert im OÖN-Interview seine Pläne mit dem Linzer Konzerthaus an der Donau.

Dietmar Kerschbaum wird 2018 künstlerischer Direktor des Linzer Brucknerhauses. Die OÖN trafen den 46-jährigen Tenor zum Interview und sprachen mit ihm über seine Pläne, die Jugend ins Konzerthaus zu verführen, sein neues Brucknerfest, die Klangwolke und über die künftige Zusammenarbeit mit dem Bruckner Orchester.

 

OÖNachrichten: Bei Ihrer Bestellung gab es vier Gegenstimmen. Ein Argument gegen Sie war das mangelnde Angebot für junges Publikum. Was haben Kinder und Jugendliche im Brucknerhaus von Ihnen zu erwarten?

Dietmar Kerschbaum: Wenn man ein Konzept in 15 Minuten vorstellen soll und ich eine Planung von fünf Jahren fix-fertig vorbereitet habe, dann kommt immer etwas zu kurz. Außerdem hatte ich dauernd die Uhr des Personalvertreters in der Jury im Kopf, wenn ich ausschweifend reden wollte.

Wie sehen Ihre Angebote für die Jugend nun aus?

Ich habe schon bei meinem Festival in Jennersdorf Opernaufführungen für Kinder kreiert. Wir haben ein Kindercamp auf die Beine gestellt, außerdem einen Kinderchor. All dieses Know-how versuche ich auch im Brucknerhaus anzuwenden. Jugend zu begeistern, bedeutet für mich, auch beim Orchester einen Stuhl frei zu lassen, damit ein Jugendlicher auf diesem Stuhl jene Erfahrungen machen kann, die ich mit zwölf Jahren gemacht habe. Diese Energie durch die Musik – das werden diese Jugendlichen nie vergessen.

Markus Poschner wird im Herbst das Bruckner Orchester als Chefdirigent übernehmen. Kennen Sie einander – und wie planen Sie die Zusammenarbeit mit dem Orchester, das im Brucknerhaus seine sinfonische Heimat hat?

Das Bruckner Orchester muss verstärkt zurück ins Brucknerhaus. Ich kenne Markus Poschner nicht persönlich, aber wir werden hoffentlich bald die Gelegenheit zum Reden haben. Insgesamt müssen die großen Player Oberösterreichs im Brucknerhaus gebündelt werden: die Bruckneruniversität, da brenne ich schon darauf, die Professoren und Studierenden kennenzulernen, weil sie einen wesentlichen Teil meines Brucknerfests darstellen. Und Landestheater-Intendant Hermann Schneider kenne ich aus meiner Zeit in Düsseldorf.

Wie werden Sie das Brucknerfest verändern?

Dass wir am 4. September zu Bruckners Geburtstag jedes Jahr ein Fest veranstalten werden, wissen Sie schon. Am jeweils darauffolgenden Sonntag wird das Brucknerfest eröffnet, und dann entfachen wir über straffe zweieinhalb Wochen ein Bruckner-Fieber. Es muss sich der rote Teppich ausrollen, die Stadt muss sich präsentieren. Das drei- bis fünftägige Bruckner-Symposium soll wieder jährlich stattfinden. Außerdem kreiere ich ein Bruckner-Jugendorchester, immerhin gibt Oberösterreich unglaubliche 70 Millionen Euro für das Musikschulwesen aus. Es gibt kein Land der Welt, das die Musikpflege so liebevoll betreibt. Meine Schwester wohnt in Ohlsdorf, und ich durfte als Trompeter selbst einmal bei der dortigen Blasmusik mitspielen. Zusammen mit Musikschülern, Studierenden der Bruckneruni und Musikern aus aller Welt will ich jungen Menschen bis 25 Jahre die Chance geben, Bruckner mit internationalen Star-Dirigenten zu erleben. Nach dem Vorbild von Claudio Abbados Mahler-Jugendorchester – das wäre ab 2019 geplant.

Das Brucknerhaus-Image wurde zuletzt auch von der Qualität seiner Gastveranstaltungen beschädigt. Was werden Sie an der Vermietungspolitik ändern?

Das Brucknerhaus muss mit Weltstars und mit höchster Qualität strahlen. Es darf nicht zur Stadthalle verkommen – das Stadthallen-Niveau haben wir in Wien. Das Brucknerhaus muss außerdem wieder auf Augenhöhe mit internationalen Konzerthäusern gehoben werden. Diesen Anspruch halte ich für selbstverständlich.

Ihr Vorgänger Hans-Joachim Frey hat während seiner Zeit im Brucknerhaus in Russland Opern inszeniert und den Opernball in Dresden organisiert. Werden Sie sich ausschließlich auf das Brucknerhaus konzentrieren?

Ich wollte es nur machen, wenn ich zu hundert Prozent für das Brucknerhaus arbeiten kann.

Dennoch werden Sie Ihr Festival in Jennersdorf weiterbetreiben?

Jennersdorf ist ein dreiwöchiges Festival, das verbindet sich gut. Ich werde Künstler, die in Jennersdorf auftreten, auch nach Linz bringen. Ich nehme außerdem mein Sponsorkonzept nach Linz mit – ein Punkt davon betrifft einen Klavierhersteller, aber ein Klavier kann ich beim Freiluft-Festival in Jennersdorf nicht aufstellen. Im Brucknerhaus bieten sich nicht nur in diesem Fall ungeahnte Möglichkeiten.

Welche Pläne haben Sie mit der Klangwolke?

Mein Ansatz ist, dass die Klangwolke mit dem Brucknerfest thematisch abgestimmt werden muss. Die Frage ist aber, ob die Klangwolke nach dem Engagement der Sparkasse nach 2018 oder 2019 überhaupt weitergeht. Ich glaube allerdings schon, dass die Klangwolke auch eine Art von sozialer Verantwortung darstellt – mit neuen Ansatzpunkten ließe sich da sicher etwas Tolles gestalten.

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23  Kommentare
23  Kommentare
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HugoBoss (5 Kommentare)
am 17.02.2017 11:56

"Das Brucknerhaus muss mit Weltstars und mit höchster Qualität strahlen..." - "Ich werde Künstler, die in Jennersdorf auftreten, auch nach Linz bringen..."
also Weltstars aus Jennersdorf?

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 16.02.2017 17:43

Jennersdorf soll leben
und 's Brucknerhaus daneben ...

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Herzblatt (1.194 Kommentare)
am 16.02.2017 13:47

Wer soll das Zahlen?zu teure Karten werden auch nicht gekauft!

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 16.02.2017 17:40

Der oberösterreichische Steuerzahler soll brennen!

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rowado (290 Kommentare)
am 16.02.2017 13:05

Da gehört eine Gastronomie rein die täglich offen hat.
Die Lager der Ausblick zu schade das das immer verweißt da liegt.

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jamei (25.499 Kommentare)
am 16.02.2017 11:10

"Das Brucknerhaus muss mit Weltstars strahlen"... AC/DC ? grinsen

Bude sicher voll - auch mit Sting etc.

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Gugelbua (31.934 Kommentare)
am 16.02.2017 11:02

Weltstars kosten Geld, na ja Linz kann sichs leisten grinsen

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( Kommentare)
am 16.02.2017 11:05

bua, manchmal schreibst was gutes übern Kulturbetrieb; heute ist nicht der tag.

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Gugelbua (31.934 Kommentare)
am 16.02.2017 11:36

Kultur und Kommerz sind Geschwister grinsen

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( Kommentare)
am 16.02.2017 11:48

oder verschwägert, auftreten tuns oft gemeinsam.

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hanix (673 Kommentare)
am 16.02.2017 10:46

Das Brucknerhaus ist toll. Es hat leider die frühere Leitung versagt, weil das Programm nicht dem Geschmack des Publikums entsprochen hat! Es ist nicht immer nötig "Weltstars" einzuladen um das Brucknerhaus auszulasten.

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( Kommentare)
am 16.02.2017 10:27

Das Brucknerhaus muss mit Weltstars strahlen...

... doch wer soll das nur zahlen?

Linz ist doch bekannt dafür, dass tolle und teure Gebäudehüllen errichtet wurden, aber dann kein adäquates Budget vorhanden ist, um es zu bespielen.

Vor allem wäre mal eine Aufdröselung sinnvoll:
Was haben Musicals im Brucknerhaus verloren und warum finden Konzerte im Musiktheater statt?

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 16.02.2017 10:33

den letzten satz unterschreib ich gerne...

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 16.02.2017 09:58

alles gut und schön - weltstars - und wer zahlts?
sonst sind seine ideen recht gut und auch besser leistbar.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 16.02.2017 17:39

Finanziell: Ein Fass ohne Boden!

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 16.02.2017 09:46

Repetitio:
Das Brucknerhaus ist so notwendig wie ein Kropf!

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xolarantum (2.762 Kommentare)
am 16.02.2017 09:00

bruckner ist länst kein zugpferd mehr, in diesem sinn,
lange tot, kunst - dreht sich global woanders hin.

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( Kommentare)
am 16.02.2017 08:58

Liebes Christkind .....

So oder so ähnlich schaut das aus, was sich Herr Dietmar Kerschbaum vorstellt. Manager träumen nicht. Manager haben durchführbare und finanzierbare Pläne die auch zu einem Erfolg führen. Herr Dietmar Kerschbaum!

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Freischuetz (3.154 Kommentare)
am 16.02.2017 08:13

Liest sich gut!
Der neue Mann ist im richtige Alter, ist bodenständig und hat internationale Erfahrung. Die Limitierung des Brucknerfestes auf 2 1/2 Wochen ist genau richtig.
Eine außermusikalische / künstlerische Aufgabe stellt sich Herrn Kerschbaum mit der Totalrenovierung des Hauses. Die Büros sind vorsintflutlich gestaltet und eingerichtet, auch die Foyers und Gänge bedürfen eines gründlichen optischen Aufputzes.
Mit Konzertreisebüros und Busbetreibern müssen Arrangements getroffen, das Marketing auf neue Beine gestellt, die öffentliche Verkehrseinbindung verbessert und das Brucknerhaus in Städtereiseangeboten eingebunden werden.
Der Relaunch des Brucknerhauses als Treffpunkt mit internationalen Konzertgrößen und interessanten Musikproduktionen möge beginnen!
Aber ob die Erbsenzähler da mitmachen?

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 16.02.2017 09:48

Eine einzige große Fehlinvestition aus falscher Prestigesucht, - das ist das Linzer Brucknerhaus!

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.02.2017 10:51

Üsch hassö düsch

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Freischuetz (3.154 Kommentare)
am 16.02.2017 10:53

Völliger Unsinn und größtmögliche Kleinkariertheit, die Sie hier von sich geben.
Das Brucknerhaus befreite in den 70/80 und auch noch in den 90er Jahren Linz von einer muffigen kulturellen Provinzialität. Alles was Rang und Namen in der klassischen Bühnenwelt hatte, trat im Linzer BH auf. Die Veranstaltungen waren auch sehr gut besucht.
In den letzten 10 Jahren ging aber der Lack ab. Den gilt es jetzt mit einem neuen Konzept wieder aufzupolieren.
Sie können aber gerne weiterhin zum BlauWeiß Platz zu G'spritzten, Bier und Maurerforelle gehen.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 16.02.2017 17:37

Vor einem Dutzend Jahren hätte man es veräußern sollen!

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