Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Darum geht‘s in Stephen Kings neuem Roman

14. November 2018, 10:24 Uhr
 
Stephen King, der „Meister des Horrors“  schrieb ein aufbauendes Buch über das Ende Bild: epa

„Erhebungen", der neueste Roman des US-Autors, ist in vieler Hinsicht eine Ausnahme: Nur knapp 150 Seiten hat das Büchlein - und das Ende für den Protagonisten kommt als erhebendes Ereignis und macht Hoffnung, dass das Sterben gar nicht schrecklich sein muss.

Auch wenn "Erhebung" im Vergleich zu "Shining", "Es" oder "Der Outsider", dem letzten Bestseller des Vielschreibers, aus Reihe tanzt, wäre es kein Stephen King, wenn nicht seltsame Vorgänge die Handlung mitbestimmen würden. Scott, fettleibig, im mittleren Alter und vor kurzem von seiner Frau verlassen, wird von Tag zu Tag leichter, ohne dass sich sein Körper verändert. Um diese Prämisse herum schuf King eine meisterhaft erzählte Geschichte um Vorurteile und um den unausweichlichen Abschied von dieser Welt.

King führt den Leser einmal mehr an den Schauplatz vieler seiner Werke, nach Castle Rock. In seine Hauptstory um den zunehmend schwerelos werdenden Scott webt der 71-Jährige geschickt ein Plädoyer gegen Homophobie ein. Ausgerechnet in der (fiktiven) Kleinstadt in Maine, wo die überwiegende Mehrheit für Donald Trump gestimmt hat, eröffnen zwei miteinander verheiratete Frauen ein Restaurant. Das Lokal geht schlecht, denn die konservativen Einwohner haben Vorurteile gegenüber den "Lesbierinnen".

Allerdings zeichnet King kein einseitiges Bild, auch eine der beiden Frauen muss erst einmal ihre (wohl aus schlechter Erfahrung) festgefahrene Meinung über Männer überdenken, um ihren Nachbarn Scott nicht als Feind zu betrachten. Schließlich entwickeln sich in der am besten in einem Sitz gelesenen novellenartigen Geschichte tiefe Freundschaften, verwandeln sich Vorurteile in Anerkennung, ja es verändert sich - zumindest in großen Teilen der Provinzgemeinde - die Gesellschaft.

Ohne Holzhammer behandelt King in "Erhebungen" akute Themen, bringt mit wunderschöner Prosa und einem gehörigen Schuss Fantasy dem Leser eine Politik des Miteinanders und die Würde des Sterbens ganz sanft und erbauend näher. Die Welt ist ohnehin genug zum Fürchten: "Elevation" (so der Originaltitel) baut auf, macht Hoffnung und nimmt Furcht. Auch das kann der "Meister des Schreckens" meisterhaft.

Buchtipp: Stephen King, "Erhebungen", aus dem Amerikanischen von Bernhard Kleinschmidt. Heyne Verlag, gebundene Ausgabe, 144 Seiten, 12,40 Euro

mehr aus Kultur

Warum der LIVA-Aufsichtsrat "reine Augenauswischerei" ist

Meister des Stahls: Richard Serra ist tot

Trauer am Landestheater: Fritz Breitenfellner ist tot

Song Contest: Oberösterreicherin Kaleen mit Startnummer 6 im 2. Semifinale

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen