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Claude Monets paradiesische Welt

Von Peter Grubmüller, 18. September 2018, 00:04 Uhr
Claude Monets paradiesische Welt
Monets herrschaftliches Wohn- und Atelier-Haus beim Eingang zu den Gärten in Giverny. Bild: Grubmüller

Retrospektive in der Albertina: Zu Besuch in den Giverny-Gärten des Impressionisten.

Die Wiener Albertina hat mit der Ausstellung "Die Welt im Fluss" zum Werk Claude Monets (1840– 1926) nichts Geringeres vor, als die leidenschaftliche Auseinandersetzung des Impressionisten mit der Pflanzen- und Wasserwelt zu untersuchen. Mehr als 100 seiner Werke werden ab 21. September nachvollziehbar unter Beweis stellen, wie es Monet verstand, Farbe und Licht vom Gegenstand zu lösen. Mit diesem Impuls ermöglichte er das Aufkommen des abstrakten Expressionismus und stieß die Tür zur modernen Malerei auf.

Wer durch Monets Gärten in Giverny in der östlichen Normandie schlendert, den verzaubert eine Ahnung davon, welche Eindrücke den Maler überfluteten. Giverny ist ein Kaff mit 500 Einwohnern, rund 60 Kilometer westlich von Paris – und breiteten sich dort nicht die liebevoll gehegte Gartenanlage und das ehemalige Monet-Wohnhaus aus, kein Mensch würde das Dorf kennen. Das riesige, rosa verputzte Haus herrscht sanft über dem rund 15.000 Quadratmeter großen Areal mit Blumen- und Wassergarten, die durch eine öffentliche Straße voneinander getrennt sind. 650.000 Besucher stapfen pro Jahr über die Pfade, die Tausende von Rosen, Dahlien, Nelken und Anemonen freigeben. Acht Gärtner pflanzen Winter für Winter 40.000 Blumenzwiebeln, um den botanischen Zauber aufs Neue zu zelebrieren.

250 Seerosen im Wassergarten

"Schauen Sie sich die Glyzenie und die Rotbuche genau an, beide Pflanzen stammen aus Monets Zeit", sagt Hugues R. Gall, der ehemalige Chef der Pariser Oper. 78-jährig und in Pension, leitet er die Monet-Stiftung. Zehn Millionen Euro (Eintritte, Shop) bringt der Garten pro Jahr ein, acht Millionen werden für die Instandhaltung samt Personal benötigt. Mit dem Überschuss finanziert die Stiftung soziale Projekte und die Pflege von Monets Andenken in aller Welt.

Niemand muss die Straße überqueren, um in den prächtigen Wassergarten zu gelangen, wo die von Monet so oft gemalte japanische Brücke über den mächtigen Teich führt. Ein Monet-Verehrer hat eine Unterführung bauen lassen, in der es sich auch bei dünnerem Besuch staut. Ein Gärtner fischt Algen und vom Wind verwehtes Laub aus dem Wasser, nichts soll den Blick von den 250 Seerosen ablenken, die sich als Monets Lieblingsmotiv etablierten. Trotzdem wuchert alles, aber mit Konzept.

Seit 1966 ist das Areal im Besitz der Pariser Akademie der Schönen Künste. Michel Monet, der 1966 bei einem Autounfall tödlich verunglückte Sohn des Impressionisten, hat es dem Institut vermacht. Nein, ein Taugenichts sei Michel nicht gewesen, sagt Gall, "aber außer zu Safaris und Autorennen hat er es zu nichts gebracht und hat zeit seines Lebens vom Vermächtnis des Vaters gelebt." 1980 wurde das Anwesen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zur Stille, die der vom Pariser Gewusel genervte Monet hier gesucht hat, gelangt der Besucher heute nur im westlichsten Raum des ersten Stockwerks. Besucher umstehen das weiße, von Gemälden und Fotografien gerahmte Bett wie bei einer Andacht. Hier ist Claude Monet am 5. Dezember 1926 gestorben. Am schönsten Platz seiner Welt.

"Claude Monet – Die Welt im Fluss", Wiener Albertina, 21. September bis 6. Jänner 2019, täglich 9 bis 18 Uhr, Mi. und Fr. 9 bis 21 Uhr, Infos: www.albertina.at, Tel.: 01/534830.

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 18.09.2018 09:48

Eine kleine Ouvertüre mit meiner

Claude Monet Inspiration dieses Titelbildes

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