CD der Woche: Über das Leben und den Tod
Das Leben ist keine Dauer-Party. Es hat auch andere Seiten. The Boys You Know singen darüber.
Die Schwermut schwingt in den Songs der Band um Thomas Hangweyrer. Erklärbar. Wer über Depression, unerwiderte Liebe, den Freitod oder den Tod von Nahestehenden singt, kann die Lieder gar nicht in ausgelassene Arrangements betten. Das würde unpassend sein.
The Boys You Know geben auf ihrem neuen Album tiefe Einblicke in ihre Psyche. "Wer aufs Gas steigt, kann leichter draufgeh’n, wer aber aus Angst davor einfach stehen bleibt, lebt auch nicht", sagt Hangweyrer. Die Konsequenz daraus: "Wir fürchten uns so vor dem, was passieren könnte, wenn wir etwas versuchen, dass wir den Versuch unterlassen."
Das thematische Konzept ist musikalisch am Beginn rockig, kantig, ohne deshalb Harmonien auszuklammern. "A Song For A Failure" wirkt wie ein Stimmungsaufheller inmitten der Melancholie. Je länger das Album dauert, desto ruhigere Töne schlägt die Band an. "The First" und "Sant Marti" (zusammen mit Paenda) schürfen sich unter die Haut.
The Boys You Know "Two Lines That Never Touch" (Wohnzimmer Records)
OÖN Bewertung: