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"Bruckners Siebte wurde 134 Jahre falsch gespielt"

Von Peter Grubmüller, 17. August 2018, 00:04 Uhr
"Bruckners Siebte wurde 134 Jahre falsch gespielt"
Rémy Ballot hat heute die Ehre, als Erster die ursprüngliche Fassung von Bruckners Welterfolg zu dirigieren. Bild: Winkler

Brucknertage: Heute wird die von Wissenschaftler Paul Hawkshaw bereinigte Urfassung in St. Florian "uraufgeführt".

Rémy Ballot war 16 Jahre alt, er studierte Mitte der 80er-Jahre in Paris Geige und Anton Bruckner war in Frankreich keineswegs en vogue. "In Paris beschäftigte man sich damals mehr mit Claude Debussy, Maurice Ravel oder Hector Berlioz. So wie ich für Bruckner begeistert zu sein, war nicht üblich", sagt Ballot im Gespräch mit den OÖN. Von Bruckner entflammt, entwickelte sich der Franzose, der seit 2011 jährlich eine Bruckner-Symphonie bei den Brucknertagen in St. Florian dirigiert, zum gefragten Experten des 1824 in Ansfelden geborenen Genius Loci. Heute wird der Franzose ab 19.30 Uhr in der Stiftsbasilika sogar alle über 134 Jahre gepflegten Spiel- und Hörgewohnheiten von Bruckners 1884 in Leipzig uraufgeführter und König Ludwig II. von Bayern gewidmeter Siebter über den Haufen werfen.

"Die Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek hat sich entschlossen, die von Leopold Nowak geschaffene Bruckner-Gesamtausgabe neu aufzulegen. Herausgeber wird der kanadische Bruckner-Spezialist und Ordinarius der Universität Yale Paul Hawkshaw sein", sagt Klaus-Felix Laczika, der Gründer und mitreißend engagierte künstlerische Leiter der Brucknertage.

Korrekturen der Schalk-Brüder

Seit vielen Monaten entfernt Hawkshaw mithilfe von CSI-Techniken aus Bruckners Kompositionen alle Ergänzungen und von dessen Schülern Joseph und Franz Schalk hinter dem Rücken des Komponisten vollzogenen Veränderungen. Erstmals wird also jene von Bruckner tatsächlich erdachte Tondichtung zu hören sein, "eine Art Uraufführung", sagt Laczika. Und weiter: "Was sich gravierend verändert, ist zum Beispiel das Adagio (2. Satz, Anm.). Hier haben die Schalks lauter scharfe Artikulationszeichen angebracht, aber das sind Kuckuckseier. Hawkshaw hat sie alle weggenommen und aus Verbundenheit mit den Brucknertagen eine Art Vorlass ab 2019 in gedruckter und für alle Welt gültiger Version zur Verfügung gestellt – ein Gottesgeschenk." Man werde es hören: Bruckners eigentliches Adagio klinge viel weicher und gewaltloser. Laczika: "Ich behaupte, diese Symphonie wurde über 134 Jahre falsch gespielt." Hawkshaws Revisionsbericht werde das alles belegen. Bruckner sei so glücklich über den lange ersehnten Erfolg gewesen, dass er sich nicht mehr um die Drucklegung gekümmert habe. Ballot: "In diesem Original ist auch das Finale nicht mehr so ernst. Man hört, dass dort das lustige Thema aus dem ersten Satz wieder auflebt. Es klingt alles viel leichter, vor allem die höchsten Noten."

Info: www.brucknertage.at, Restkarten an der Abendkassa

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11  Kommentare
11  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
naalso (2.144 Kommentare)
am 17.08.2018 16:46

Na endlich weiß einer alles besser als Generationen von Musikern vor ihm. 😁

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( Kommentare)
am 17.08.2018 17:56

naalso,
es gibt nur etwas wissen.
Es gibt kein besser wissen!

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am 17.08.2018 13:26

Ja, das stimmt, die 7. war Bruckners Erfolg und auch sein Durchbruch. Anton Bruckner war ein großer Verehrer von Richard Wagner. Seine 3. hat er sogar dem großen Vorbild gewidmet, Bruckner kam aber nie an Wagners Berühmtheit heran. Sein Bitten an Wagner, wer möge sich einen Teil seiner Werke anschauen und Anregungen schicken wurden nicht einmal von Wagner beantwortet.

Erst die, von seinen Schülern Joseph und Franz Schalk hinter dem Rücken des Komponisten vollzogenen Veränderungen in Richtung Wagner brachten für Anton Bruckner den erwünschten Durchbruch. Vielleicht ist es jetzt tatsächlich an der Zeit, Bruckner wieder als Bruckner zu spielen, um alle seine Werke, noch besser zu mögen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.08.2018 16:24

Till-Eulenspiegel

Richard Wagner...puhhh ... des muast durchstehen , genauso wie da Bach . grinsen

hams leicht früher Bruckner als Disco spielt ? grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.08.2018 16:27

Till-Eulenspiegel

Richard Wagner...puhhh ... des muast durchstehen , genauso wie da Bach . grinsen

hams leicht früher Bruckner als Disco spielt ? grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.08.2018 16:31

Till-Eulenspiegel

Richard Wagner...puhhh ... des muast durchstehen , genauso wie da Bach . grinsen

hams leicht früher Bruckner als Disco spielt ? grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.08.2018 16:49

Till-Eulenspiegel

Richard Wagner...puhhh ... des muast durchstehen , genauso wie da Bach . grinsen

hams leicht früher Bruckner als Disco spielt ? grinsen

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( Kommentare)
am 17.08.2018 17:45

pepone,
Anton Bruckner: 1824-1896
Richard Wagner: 1813-1883
Man muss sich in diese Zeit hineindenken. Zur gleichen Zeit lebten auch ein Gustav Mahler, Johannes Brahms, Richard Strauß und noch einige große Musiker.

Um Bruckner wurde von den "Brucknerianern" und den "Wagnerianern" gesprochen. Wagner verkörperte den Stolz der Deutschen, während Bruckner als der Musikant Gottes bezeichnet wurde, obwohl tatsächlich nicht viele Orgelwerke von ihm stammen. Bruckners Schüler hielten viel von seinem musikalischen Verständnis. Mehr als von Richard Wagners pompösen Werken (Ich denke heute auch noch so).
Es gibt Skizzen, welche Bruckners Unterwürfigkeit gegenüber Wagner zeigen, in Sankt Florian bei Linz. Bruckners Schüler glaubten an das Können ihres Meisters und wollten ihm zu einem verdienten Ruhm helfen. Ich bin froh, dass Bruckner wieder so wiedergegeben wird, wie Anton Bruckner von der Seele war. Bruckner war nicht der Star, Bruckner war der einfache Musikant Gottes mit seinem ganzen Können.

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Gugelbua (31.930 Kommentare)
am 17.08.2018 10:19

ist das nicht völlig wurscht ? durch die Technik von heute klingt sowieso alles anders , besser schöner lauter grinsen grinsen grinsen

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 17.08.2018 16:22

Du mußt vom Rathaus weggehen auf die andere Hauptplatzseite.

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Gugelbua (31.930 Kommentare)
am 17.08.2018 18:10

ein Kraus die Überlauten Verstärkerboxen, in den OÖN lese ich keine einzige Zeile übern 3 Tage Krone Lärm grinsen

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