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Bei den Bregenzer Festspielen dreht sich 2019 alles um den Narren

14. November 2018, 12:32 Uhr
 
Die Bühne der Bregenzer Festspiele gehört in der kommenden Saison den „Narren“  Bild: apa

Nach starken Frauen stehen Narren in unterschiedlichsten Ausprägungen im kommenden Sommer im Mittelpunkt der 74. Bregenzer Festspiele - etwa in der Verdi-Oper "Rigoletto" oder der Aufführung "Don Quichotte" von Jules Massenet

Von 17. Juli bis 18. August finden bereits zum 74. Mal die Bregenzer Festspiele statt. In diesem Sommer stehen die Narren im Mittelpunkt: Nach der Verdi-Oper "Rigoletto", die das Festival am 17. Juli auf der Seebühne eröffnet, feiert am 18. Juli im Festspielhaus die Oper "Don Quichotte" von Jules Massenet Premiere. Das Original von Miguel de Cervantes ist im Kornmarkttheater zu sehen.

Ich habe es fast als Geschenk empfunden, dass 'Rigoletto' noch nie auf der Seebühne gespielt wurde", bekannte die Bregenzer Festspielintendantin Elisabeth Sobotka bei der Programmpräsentation. Warum das so ist, konnte sie sich nicht erklären. "Bei 'La Boheme' hätte ich viel mehr Bedenken gehabt", so die Intendantin lachend. Für die Inszenierung und das Bühnenbild (gemeinsam mit Heike Vollmer) des schaurig-schönen Meisterwerks wird Philipp Stölzl verantwortlich zeichnen. Stölzl machte sich vor allem als Regisseur von Musikvideos - u.a. für Madonna - und Filmen wie "Nordwand" oder "Der Medicus" einen Namen, inszenierte aber auch Opern an renommierten Häusern und Festivals.

Was ihn treibe, sei die "Liebe zum Populären", Verdi bezeichnete er als den "Popmusiker unter den Komponisten". "Dass es Oper (auf der Seebühne, Anm.) für viele ist, die vielleicht sonst nicht den Weg in Opernhäuser finden, finde ich großartig", freute sich der gelernte Bühnenbildner auf die bevorstehende Produktion. Die musikalische Leitung übernehmen Enrique Mazzola und Jordan de Souza.

Zu "Rigoletto" gesellen sich in der kommenden Festspielsaison noch viele andere Narren. Allen voran steht mit Don Quichotte eine der wichtigsten Charaktere der Weltliteratur gleich mehrfach auf der Bühne des Festivals. Die wenig bekannte, 1910 in Monte Carlo uraufgeführte Oper "Don Quichotte" von Jules Massenet steht an drei Abenden als Hausoper inszeniert von der Französin Mariame Clement auf dem Programm. Am Pult der Wiener Symphoniker wird Antonino Fogliani stehen, Bühne und Kostüme entwirft erstmals in Bregenz Julia Hansen.

Der selbst ernannte "Ritter von der traurigen Gestalt" wird aber auch in der Theaterversion von Miguel de Cervantes als Gastproduktion des Deutschen Theaters Berlin unter der Regie von Jan Bosse mit den Schauspielern Ulrich Matthes und Wolfram Koch im Kornmarkttheater zu sehen und auch Teil der traditionellen Konzertmatinee des Symphonieorchesters Vorarlberg sein. "Es gibt keinen Theaterschaffenden, der nicht von Don Quichotte fasziniert ist, der sich aus einer Überbeschäftigung mit Büchern seine eigene Welt baut", schaffte Sobotka eine Brücke zur eigenen Arbeit. Ebenfalls eine Verbindung zwischen Realität und Imagination bringt der französische Multi-Künstler Francois Sarhan mit seiner Musiktheater-Uraufführung "Wunderwandelwelt" an den Bodensee. Für die Installation auf der Werkstattbühne, die in Zusammenarbeit mit dem französischen Zentrum für elektroakustische Musik "La Muse en Circuit" entsteht, baut Sarhan ein Bühnenbild aus Papierobjekten.

Auf der Werkstattbühne feiert an den letzten beiden Julitagen auch Arthur Schnitzlers "Der Reigen" als Musiktheaterwerk von Bernhard Lang (Libretto: Michael Sturminger) in der Inszenierung von Alexandra Liedtke seine Österreichische Erstaufführung. Denselben Stoff verarbeiten die Tiroler Musicbanda Franui und die Schauspieler Sven-Eric Bechtolf und Regina Fritsch im Festspielhaus in einer Lesung mit Musikbearbeitung und eigens dafür komponierten Stücken.

Das Opernstudio widmet sich 2019 Peter I. Tschaikowskis "Eugen Onegin", für Sobotka ebenfalls "eine Art Narr, der an seiner eigenen Verblendetheit scheitert". Die öffentliche Meisterklasse leitet erstmals der Chef des Moskauer Opernstudios Dmitry Vdovin. In das noch namenlose Stück des Opernateliers von Alexander Moosbrugger, das im Sommer 2020 seine Uraufführung feiern soll, erhält das Publikum am 21. November einen zweiten Einblick. Die Orchesterkonzerte der Wiener Symphoniker warten unter anderem mit alle vier Brahms-Symphonien und Verdis opulentem Requiem auf.

"Wir stehen sehr ruhig und solide da", unterstrich Festspielpräsident Hans-Peter Metzler das Befinden der Festspiele. 2018 sei eine großartige Saison gewesen, "wir haben selten so einen programmatisch vollendeten Sommer gehabt". Die Erwartungen für die kommende Saison seien deshalb "riesig", der "Vorverkauf laufe bereits sehr, sehr gut", ergänzte der kaufmännische Direktor Michael Diem. Für die 26 "Rigoletto"-Aufführungen sind bereits zweieinhalb Monate nach Verkaufsstart "gut 40 Prozent" der aufgelegten 183.000 Karten gebucht. "Damit liegen wir beim Spitzenwert von 'Carmen'", so Diem.


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