Andi Knoll: "So offen war das Rennen noch nie"
"Mr. Song Contest" hält einen Top-Ten-Platz für Österreich im Finale heute ab 21 Uhr auf ORF eins für möglich.
Zum 19. Mal kommentiert Andi Knoll (45) heute Abend den Song Contest und ist immer noch begeistert von dem, was er sieht. Wer seine Favoriten sind, erzählt der Ö3-Moderator im OÖN-Interview.
OÖNachrichten: Wie unterscheidet sich dieser Song Contest von den vergangenen?
Andi Knoll: Wenn man es mit den letzten paar Jahren vergleicht, unterscheidet er sich kaum. Gottseidank auch nicht im Ergebnis, wir sind jetzt zum fünften Mal hintereinander im Finale. Das ist eine große Freude, aber man kann sich als Österreicher nicht automatisch daran gewöhnen, weil es bei uns immer ein bisserl spannend ist. Vom Starterfeld her finde ich es abwechslungsreicher und schräger, aber es gibt auch stärkere Songs.
Ist der Song Contest für Sie schon gewohntes Terrain oder jedes Mal noch aufregend?
Immer aufregend. Es ist der größte Musikwettbewerb der Welt und ein kleines Rädchen in diesem großen Wanderzirkus zu sein, ist wirklich lässig. Manchmal denke ich mir ‘Jo, ein Liederabend‘, aber es ist eine der größten Shows in Europa und Österreich. Und dafür braucht man noch Farbfernsehen in der klassischen Variante. Das ist live, das passiert jetzt gerade in Europa, die Sendung heute schauen weit über 100 Millionen Menschen, wenn man alle zusammenrechnet, sind es sogar 200 Millionen. Da sitzt der ganze Kontinent an einem Samstagabend vor dem Fernseher. Da fällt einem sonst nur die Fußball-Europameisterschaft ein, wo nur Teams aus zwei Ländern im Finale sind. Bei uns sind es 26. Das ist etwas Einzigartiges, wovon man nicht satt werden kann.
Bildergalerie: Song-Contest: Cesár Sampson in Lissabon
Galerie ansehenWie weit dürfen Sie in Ihrem Kommentar gehen?
Nachdem ich mir in den vergangenen Jahren ein bisserl den Ruf erarbeitet habe - der mag den Song Contest ja eh, darf ich vielleicht ein bisserl weiter gehen als jemand, der gerade erst neu anfängt und bei dem sich Menschen zurecht fragen - wenn er es so schrecklich findet, warum macht er es denn dann? Aber es darf natürlich nicht untergriffig oder sexistisch sein. Ich mag das Ding prinzipiell und was man liebt, das darf man necken. Ich versuche auch relevante Informationen zu geben über die Künstler, über die Stadt - eine Mischung aus Musiklehrer und Touristenführer. Gerade in Songs, die nicht auf Englisch sind und nicht von Liebe handeln, muss man das erklären. Diese Gratwanderung zwischen Informationen für die, die es inhaltlich interessiert und ein paar Witzchen für die, die das alles ganz furchtbar finden, versuche ich zu gehen.
Bildergalerie: Song Contest: Das sind die Finalisten
Galerie ansehenSie haben den Überblick - wo reiht sich Cesár Sampson ein?
Ich tue mir wirklich schwer, die Songs objektiv so zu beurteilen, wie Menschen, die sie heute zum ersten Mal sehen. Ich habe jetzt manche Songs schon so oft gehört, dass sie mir gefallen (lacht), und ich singe unter der Dusche immer drei Songs - die von Bulgarien, Zypern und Österreich. Vor einem Monat habe ich zu Cesar gesagt, Platz 13 wird es werden, vorgestern habe ich gesagt, irgendwas zwischen 5 und 12, dann hat er gesagt -‘Na schon besser als 5‘. Ehrlicherweise kann ich mir vorstellen, dass wir Top-Ten-Chancen haben.
Frei nach Alkbottle: Wer gewinnt den Schas?
Ganz schwer, ich halte Zypern, Isreal, Estland für möglich, aber so offen war das Rennen noch nie.
Video: Die ganz großen Fans des Eurovision Song Contests (ESC) scheuen keine Mühen, um vor Ort dabei sein zu können. In diesem Jahr sind wieder zahlreiche Österreicher zum Song Contest gepilgert, "Mittag in Österreich" hat einige davon in Lissabon getroffen.
Ablauf
Als fünfter Starter geht Cesár Sampson heute Abend an den Start. Vor dem Finale (21 Uhr, ORF eins) nimmt Andi Knoll in „Mr. Song Contest proudly presents“ die Kandidaten des Wettsingens genauer unter die Lupe.
Auser Schund und Werbung ein Glanzloses Geplapper,das nur störende ist