Als „SWAP“ wunderbar war

Von Karin Schütze   04.November 2011

Dem Wunderbaren (vergangener) Augenblicke und Welten und seiner Wiederentdeckung in Worten, Klängen und Bildern widmeten sich abwechselnd und einander ergänzend der kreative Geist Werner Pfeffer, Komponist und Pianist Johannes Berauer und der bildende Künstler Rudolf E. Mitter auf der Drehbühne des Phönix, manchen von der aktuellen Inszenierung „Maria Magdalena“ her bekannt.

„Da kommen wir her“, sagt Pfeffer, auf deren Mobiliar im Stil der 70er deutend. Wunderbar waren die Zeiten, als man beim Wort „SWAP“ noch an das gleichnamige, von Werner Pfeffer und Sam Auinger 1983 gegründete Duo dachte.

Von der Kindheit, seinem Vater führte die Wortreise zum Denken an sich. Am besten beim Zugfahren, einer anderen Art des Sehens: gegen die Fahrtrichtung etwa in die Vergangenheit. Eine Zeitung lesend, die 24 Stunden gilt. Während Bücher ewig gelten.

Wundersame Klangräume erschloss Johannes Berauer, am nostalgisch verstimmten Klavier wie an dessen elektronischem Pendant. Von seinem Brucknerfest-Auftragswerk „Echos of the Miraculous“ inspiriert, luden seine Variationen in ihrer unaufdringlichen Schlichtheit zum Träumen ein. Der E-Piano-Sound mit seinen Spieluhr-Klängen tat das seinige dazu. Ob deshalb das Ende eher wie ein Anfang klang, als Aufforderung, die Spieluhr neu aufzuziehen?

Bunthendl, Dackel und Kolibri

In stiller Präsenz auf der Bühne malt Rudolf E. Mitter an der Staffelei. Gesichter, Linzer Augenblicke, die die Donau, die Voest erahnen ließen. Menschen, Gesichter, ein Paar. Einen Buddha, einen fernöstlichen Tempel.

Grenzgenial war das Reimkanon-Trio über Bunthendl, Dackel und Kolibri. Ein in sich stimmiger Abend und eine wundersame Mischung aus Nostalgie, Ernst und Komik.