20 Jahre Moviemento: Ende einer Erfolgsgeschichte?

15.April 2010

Am 20. April, am Eröffnungstag des internationalen Filmfestivals „Crossing Europe“ in Linz, wird das Linzer Programmkino Moviemento zwanzig Jahre alt.

Getrübt ist die Jubiläums-Freude jedoch bei Leiter Wolfgang Steininger, denn die Zukunft des Kinos ist ungewiss: zu spärlichen Förderungen von Stadt und Land (50 Cent pro Besucher, das Gartenbaukino in Wien erhält hingegen 17 Euro) kommen die Kosten der bevorstehenden Digitalisierung (rund 68.000 Euro pro Saal), da es immer weniger Kopien im 35-mm-Format gibt. Bereits 2011 sollen 80 Prozent der Kinos digitalisiert sein.

Ohne Förderung kein Kino mehr

„Wenn es nicht von irgendwoher Erleichterungen oder Förderungen gibt, werden wir dieses Kino nicht halten können“, sagt Steininger. Hinzu kommt außerdem, dass die Sicherheitsbestimmungen von den Behörden geändert wurden – bei dem erst 2007 vorschriftsmäßig errichteten Bau des neuen Kinosaals geht es unter anderem um fünf fehlende Zentimeter Reihenabstand. „Was bei der Berlinale reicht, ist in Oberösterreich nicht gut genug.“

Trotz mühseliger Anfänge schrieb das Moviemento bis dato eine stetige Erfolgsgeschichte: „Manche haben uns totgesagt, bevor wir geboren waren“, erinnert sich Steininger an die Anfänge: ohne Geld und Räumlichkeit, doch mit dem eisernen Willen seiner Begründer, die persönlich für den Kredit hafteten. 500.000 Schilling standen 1989 zur Verfügung, um das Moviemento einzurichten. 35.000 Besucher zählte das Kino im ersten Jahr, 55.000 nach zehn Jahren. Mit dem City Kino kam 2000 ein zweites Haus hinzu. 2004 wurde das Filmfestival „Crossing Europe“, geleitet von Christine Dollhofer, ins Leben gerufen. Mit 145.000 Gästen brachte das vergangene Jahr einen Besucherrekord.

Wenn im Sommer während des Freiluftkinos, heuer auf dem Dach des OK, gefeiert wird, dann hoffentlich nicht nur 20 Jahre Moviemento, sondern auch gute Nachrichten, was seine Zukunft betrifft. (kasch)