12.000 Jahre alte Hunde- und Löwenbabys aus dem Eis 

06.Oktober 2017

In Zusammenarbeit mit dem Leihgeber, dem Zoologischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften, werden die Eismumien erstmals im Rahmen einer Ausstellung gezeigt, wie das NHM am Freitag mitteilte. Konkret sind sie Teil der Sonderschau „Hund & Katz“, die bis zum 2. April 2018 zu sehen ist. Bei den beiden in Fachkreisen unter dem Namen "Tumat Dogs" bekannten Hundewelpen handelt es sich DNA-Tests zufolge eher um frühe Vertreter der Hunde als um Wölfe. 2011 und 2015 wurden die Tiere am Flussufer des Flusses Syalakh in der Nähe des Dorfes Tumat gefunden. Ihnen dürfte ein Erdrutsch vor rund 12.460 Jahren zum Verhängnis geworden sein, vermuten die russischen Experten. 

Im Maul eines Welpen fanden die Wissenschafter nämlich zwei abgebrochene Zweige. Das dürfte darauf zurückzuführen sein, dass sich das zum Todeszeitpunkt etwa drei Monate alte Tier festhalten wollte, als der Hang zu rutschen begann. In die abgelegene Region sind die beiden Hundewelpen vermutlich als Begleiter prähistorischer sibirischer Mammutjäger gekommen sein. Dass bei den Funden der komplette Körper mit Haut, Fell und Eingeweiden erhalten geblieben ist, bezeichnete NHM-Paläontologin Ursula Göhlich als "einzigartig für Eismumien aus dem Pleistozän". 

Gefrorene Gesellschaft leisten den Hundewelpen die Höhlenlöwen-Babys "Uyan" und "Dina". Auch sie sind ungefähr 12.000 Jahre alt und wurden 2015 im Permafrost in Jakutien gefunden. Beim Höhlenlöwen handelt es sich um eine Unterart des modernen Löwen. Wie bei ihren heute lebenden entfernten Verwandten gehen Forscher davon aus, dass junge Höhlenlöwen blind geboren wurden und erst nach zwei Wochen ihre Augen komplett öffnen konnten. Da ein Auge einer der beiden Mumien halb geöffnet ist, wird angenommen, dass "Uyan" und "Dina" lediglich ein bis drei Wochen alt wurden.