Tanz der Hormone
Morgen ist Valentinstag - ein Tag für Verliebte, für Langzeit-Paare und für die Romantik. Dass dabei auch die Chemie eine Rolle spielt, ist nicht nur eine Redensart. Hormone und Botenstoffe steuern unser Liebesleben.
Eine wichtige Rolle spielt das Glückshormon Dopamin. Es erzeugt euphorische Gefühle und wird mit Suchterkrankungen in Verbindung gebracht. Die "Droge" der Verliebten ist nicht der Alkohol, die Zigarette oder gar ein illegales Gift – es ist der oder die Angebetete. Auch das aufputschende Adrenalin ist in der Anfangsphase einer Beziehung besonders präsent. Der Blutdruck steigt dadurch, der Atem geht schneller, es fühlt sich an wie Schmetterlinge im Bauch. Der Körper ist sozusagen in ständiger Alarmbereitschaft. Der Serotoninspiegel unterliegt bei frisch Verliebten dagegen starken Schwankungen. Experten vergleichen das mit Zwangserkrankungen.
Kuscheln statt Sex
Hormone gibt’s aber nicht nur für jung Verliebte. Für die langfristige Bindung und das Vertrauen ist das "Kuschelhormon" Oxytocin verantwortlich. "Je öfter man sich berührt und je mehr Küsse ausgetauscht werden, umso mehr vom Bindungshormon Oxytocin wird ausgeschüttet", sagt Anita Putscher, die in ihren "Slow Sex"-Beratungen und -Seminaren für mehr Achtsamkeit in der sexuellen Begegnung eintritt (siehe nächste Seite).
Laut aktueller Parship-Umfrage gehört der Austausch von Zärtlichkeiten auch für viele oberösterreichische Paare zum Beziehungsalltag: Die häufigste Berührung ist der Kuss, sieben von zehn Paaren küssen sich täglich. 44 Prozent umarmen einander mindestens einmal am Tag, 31 Prozent kuscheln regelmäßig.