Neue Mittel gegen Bluterkrankheit
Bei Menschen mit der Bluterkrankheit Hämophilie können selbst kleinste Verletzungen zu schweren Blutungen führen.
Wenn diese die Gelenke betreffen, kann sich frühzeitig eine Arthrose entwickeln. Durch den Einsatz neuer Medikamente können die Patienten heute eine normale Lebenserwartung bei sehr hoher Lebensqualität erreichen, so die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI). Diese neuartigen Arzneimittel müssen seltener gespritzt werden und lösen keine unerwünschten Abwehrreaktionen mehr aus. So entstehe mehr Lebensqualität für die Betroffenen.
Blaue Flecken abklären
Blaue Flecken sind bei Kindern nicht ungewöhnlich. Doch wenn sie ständig auftreten und auch an Stellen, an denen sich das Kind gar nicht gestoßen hat, liegt der Verdacht auf Hämophilie nahe, auch Bluterkrankheit genannt. "Dies sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden", sagt Professor Hermann Eichler, Präsident der DGTI. Da der Körper der betroffenen Kinder kein oder nur sehr wenig Faktor 8 oder Faktor 9 bildet, betrachtet das Immunsystem den gespritzten Gerinnungsfaktor als fremd: Es bildet nicht selten Antikörper, die das gerade gespritzte Medikament wieder abbauen. Dies geschieht bei 20 bis 30 Prozent aller Kinder mit Hämophilie A, deutlich seltener bei Hämophilie B. In der Vergangenheit benötigten diese Kinder früher sehr hohe Faktor-8-Dosierungen.