Lungenerkrankung COPD: Das raubt mir den Atem

Weltweit mehr als 600 Millionen Menschen und rund 800.000 Österreicher sind von COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) betroffen. Alle Fragen rund um die tückische Lungenerkrankung beantworten die Expertinnen und Experten bei der OÖN-Gesundheitstour im Landeskrankenhaus Steyr (siehe Kasten). Bereits vorab standen sie den OÖN Rede und Antwort.

 

Was passiert bei COPD in der Lunge?

Es handelt sich sowohl um eine ständige Entzündung der Bronchien (chronische Bronchitis) als auch um eine Bronchienverengung und eine Blähung der Lungenbläschen (Lungenemphysem).

Wie macht sich COPD bemerkbar?

Die Krankheit macht sich nicht von einem Tag auf den anderen bemerkbar, es ist ein schleichender Prozess. Im Laufe der Zeit wird die Luft etwa beim Stiegensteigen knapp. Wenn zur Kurzatmigkeit noch Husten nach dem Aufstehen dazukommt, sollte man einen Lungenfacharzt aufsuchen.

Was ist die häufigste Ursache für COPD?

Das ist eindeutig das Rauchen. Etwa acht von zehn COPD-Betroffenen rauchen oder haben geraucht. COPD ist deshalb auch nicht nur eine Krankheit der Älteren. Die lange Zeit steigende Anzahl jüngerer Raucher führt dazu, dass 30- bis 40-Jährige immer häufiger an COPD erkranken. Frauen reagieren noch empfindlicher auf die Schadstoffe in der Zigarette als Männer, sie erkranken schwerer an COPD und zeigen auch einen schlechteren Verlauf.

Wie wird COPD behandelt?

COPD ist nicht heilbar, das Fortschreiten der Erkrankung lässt sich aber bremsen. Die wichtigste Behandlung ist die Rauchentwöhnung. Für den Notfall und zur Behandlung gibt es bronchialerweiternde Medikamente. In der Atemschule lernen Betroffene die richtige Anwendung der Inhalatoren. Bei Sauerstoffmangel im Blut wird eine Sauerstofftherapie angewendet.

Welche Rolle spielt die Ernährung?

Bei Menschen mit COPD kann im Vergleich zu einer gesunden Person der Energiebedarf um das Zehnfache erhöht sein – wegen des vermehrten Energieverbrauches beim Atmen. Es ist also sehr wichtig, frühzeitig eine ernährungstherapeutische Behandlung zu starten, um den Verlust von Gewicht und Muskelmasse (insbesondere der Atem- und Atemhilfsmuskulatur) zu reduzieren. Leichtes Übergewicht sollte nicht verringert werden, da es laut Studien den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann. Bei starkem Übergewicht wird eine langsame Gewichtsreduktion empfohlen.

Welche Empfehlungen fürs Essen gibt es?

Patienten sollten fünf bis sechs Mahlzeiten über den Tag verteilt essen. Blähende Lebensmittel können durch die Gasbildung den Druck auf das Zwerchfell und damit auch auf die Lunge erhöhen. Eine ausreichende Eiweißzufuhr ist wichtig.

OÖN-Gesundheitstour

„Atemraubend: COPD“ ist das Thema der OÖN-Gesundheitstour am Donnerstag, 4. April, ab 18 Uhr, im Landeskrankenhaus in Steyr.

Im Gesundheitstalk stehen folgende Experten Rede und Antwort: Primar Josef Bolitschek, Leiter der Abteilung für Lungenheilkunde am LKH Steyr, Natalie Gstöttenmayr, Diätologin am LKH Steyr, Barbara Schagerl-Müllner, Sportwissenschafterin und Uniqa-Vitalcoach und Gerhard Dauwa, Leiter der Selbsthilfegruppe Lungenerkrankungen

Der Eintritt ist frei: Nach dem Gesundheitstalk gibt es für alle Gäste eine gesunde Jause.