Herzkatheter-Untersuchung ganz ohne Röntgenstrahlen in Linz
Die Behandlung von Herzrhythmusstörungen im Kepler-Universitätsklinikum ist dank einer neuen Entwicklung viel schonender als früher.
Weltweit leiden Millionen Menschen an Herzrhythmusstörungen. Mit einer medikamentösen Therapie gelingt es in vielen Fällen, die Symptome zu lindern, aber nicht zu heilen. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Verödung (Ablation) von Herzrhythmusstörungen mit Hilfe von Hitze oder Kälte durch spezielle Katheter im Herzen etabliert. In vielen Fällen gelingt dadurch, das Wiederauftreten der Rhythmusstörungen lebenslang zu verhindern.
Um bei der Verödung die genaue Steuerung der Katheter im schlagenden Herzen zu gewährleisten, wurde bisher Röntgenstrahlung verwendet, die für den Patienten und auch für die behandelnden Ärzte ein Risiko darstellten. Im Kepler-Universitätsklinikum Linz verfügt man über modernste Technologien zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, mit denen es gelingt, bei vielen Untersuchungen komplett auf Röntgenstrahlung zu verzichten.
Auch im Kinderherz-Zentrum
"Das Team um die Oberärzte Alexander Nahler und Hermann Blessberger hat diese strahlungslose Technik in unserem elektrophysiologischen Labor etabliert", sagt Primar Clemens Steinwender, Vorstand der Klinik Interne 1, Schwerpunkt Kardiologie und internistische Intensivmedizin. Erstmalig in Österreich wurde diese Technik bei Kindern bereits im Dezember 2017 am "Kinderherz-Zentrum Linz" in Zusammenarbeit mit Jan Janouek, einem renommierten europäischen Kinderrhythmologen (Leiter des Kinderherz-Zentrums in Prag), eingeführt. "Seither ist es unser Ziel, Ablationen möglichst strahlenfrei durchzuführen", erklärt Primar Gerald Tulzer, Vorstand der Klinik für Kinderkardiologie. "Für unsere kleinen Patienten können wir nun modernste elektrophysiologische Untersuchungsmethoden ohne Strahlenbelastung anbieten. Das ist gerade bei Kindern besonders wichtig, da ihr wachsender Organismus gegenüber Röntgenstrahlen sehr empfindlich ist."