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Lifestyle als Sackgasse: Crash-Diäten machen langfristig dick

Von Dietlind Hebestreit, 07. April 2016, 00:04 Uhr
Lifestyle als Sackgasse: Crash-Diäten machen langfristig dick
Constanze Hill erzählt ihre Leidensgeschichte auf dem Weg zum Traumgewicht Bild: Chris Wiener

Wer rasch Gewicht abnimmt, verliert vor allem eines, nämlich Muskeln. Nach einer Crash-Diät steigt das Gewicht extrem schnell an.

Die Moderatorin Constanze Hill erzählt ihre Leidensgeschichte auf dem Weg zum Traumgewicht und gibt Tipps für Abnehmwillige

Mit 15 Jahren startete die blinde Constanze Hill ihre erste Diät: Zehn Tage nahm sie nur Wasser mit Ahornsirup, Zitronensaft und Cayennepfeffer zu sich – und nahm beachtliche sieben Kilo ab. "Damals wusste ich noch nicht, dass so etwas gefährlich ist. Und das Gewicht war so schnell wieder oben, wie man ,abnehmen‘ sagen kann", erinnert sich die 41-jährige Linzerin. Was dann folgte, waren zahlreiche andere Diätexperimente mit nur Kartoffeln, nur Reis, Semmeln und Milch oder bei den Weight Watchers. Doch immer wieder erlitt Hill Rückschläge, keine der Gewichtsabnahmen war nachhaltig.

OÖN-Serie als Anstoß

Der Durchbruch gelang der Linzerin erst mit 39 Jahren mit dem Bernhard-Ludwig-Ernährungskonzept, bei der immer ein Fasttag auf einen Esstag folgt. "Ich habe von 95 auf 70 Kilo abgenommen. Da stehe ich jetzt", sagt Hill, die seit ihrer Kindheit blind ist und bei "Life Radio" eine Sendung über Liebe moderiert. Die OÖN-Serie "Fit und schlank in 8 Wochen" nimmt sie zum Anlass, um ihr Gewicht weiter zu optimieren (Ihre Tipps finden Sie unten). Das Ziel: 55 bis 65 Kilo. Wobei der Linzerin bewusst ist, dass ein halbes Kilo pro Woche realistisch ist, mehr als zwei Kilo pro Woche auf keinen Fall dauerhaft abgenommen werden können.

Warum Crash-Diäten nicht funktionieren, ist schnell erklärt: Wer rasch abnimmt, verliert zuerst Wasser und dann vor allem Muskelmasse. Durch den Jojo-Effekt nimmt der Betroffene, wenn er wieder normal isst, aber erneut rasch zu. Doch diesmal ist es Fett, das sich im Körper ansammelt. Bei gleichem Gewicht nimmt also die Muskelmasse ab. Doch gerade die Muskeln sind für die Fettverbrennung im Körper verantwortlich. Das heißt: Der Mensch braucht nach der Diät weniger Kalorien als zuvor.

"Ich glaube, es gibt wenig, was mich so aggressiv macht wie fasten", sagt Schauspielerin Elena Uhlig. In ihrem Buch "Mein Gewicht und ich" beschreibt die Mutter von drei Kindern und Partnerin des österreichischen Schauspieler Fritz Karl, wie sie sich vom Diät- und Fitnesswahn befreit hat. Auch Nicole Hamberger, Ernährungswissenschaftlerin bei der OÖGKK, hält nichts von Radikalkuren. "Um den Jojo-Effekt zu umgehen und eine dauerhafte Gewichtreduktion zu erlangen, eignen sich für Abnehmwillige eine langfristige Ernährungsumstellung sowie eine Erhöhung der körperlichen Aktivität und ein gesünderes, reflektiertes Essverhalten", so die Expertin.

Folgende Punkte sollten bei seriösen Programmen erfüllt werden:

  • Sie sind abwechslungsreich, machen satt und schmecken.
  • Sie vermitteln Genuss und Freude am Essen.
  • Sie berücksichtigen persönliche Vorlieben und Abneigungen.
  • Sie kennen keine Verbote.
  • Sie vermitteln einen neuen Ess- und Lebensstil, den man auf Dauer halten kann: weniger Fett, weniger Zucker, weniger Alkohol, mehr Bewegung.
  • Sie versprechen keinen raschen Erfolg.
  • Sie geben geringe Vorgaben zum Gewichtsverlust (z. B. ein halbes Kilo pro Woche).
  • Sie legen Wert darauf, dass das Gewicht langfristig gehalten wird.
  • Sie vermitteln grundlegendes Ernährungswissen.
     

Jojo-Effekt

Fettpolster: Während einer Reduktionsdiät mobilisiert der Körper zuerst die schnell verfügbaren Kohlenhydrat- und Eiweißdepots. Erst wenn die Kohlenhydratreserven aufgebraucht sind, werden die Fettpolster angegriffen. Der Abbau von Eiweiß schreitet weiter fort, sodass Muskelmasse (energieverbrauchendes Gewebe) abgebaut wird. Durch den Verlust an Muskelmasse sinkt der Grundumsatz. Das bedeutet, dass der Körper weniger Energie benötigt, um seine Funktionen zu erfüllen.

Der Körper passt seinen Energieverbrauch der gesunkenen Energiezufuhr an und benötigt weniger Nahrung. Nach der Diät steigt die Energiezufuhr wieder an, der Energiebedarf des Körpers ist jedoch noch auf niedrigem Niveau. Wer im selben Ausmaß isst wie vorher, nimmt oft über das Ausgangsgewicht hinweg zu.

 

Tipps

 

Grüne Smoothies anlächeln: "Was dem Körper gut tut, sollte man mit einer Geste der Freude verbinden", sagt Constanze Hill. Also auch wenn einem nicht danach ist: Z. B. das gesunde grüne Smoothie anlächeln. So lernt das Hirn, sich über Gesundes zu freuen.

Vorher-Nachher-Fotos: "Stellen Sie Ihr Essen auf Facebook, machen Sie Vorher-Nachher-Fotos", rät Constanze Hill. Auch ein mit Photoshop "erschlankter" Körper kann als Motivation dienen. "Belohnen Sie sich – aber nicht mit Essen, sondern z. B. mit neuen Kleidern."

Sport als Priorität: Nicht "ich würde gerne" oder "vielleicht", sondern "machen Sie ihr Ziel – zum Beispiel Sport – zur obersten Priorität. Sonst bleibt es beim frommen Wunsch", sagt Constanze Hill. Schließlich bringt ein gesunder Lebensstil Jahre an Lebensqualität.
 

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8  Kommentare
8  Kommentare
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Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 07.04.2016 11:04

das weiß man doch,
aber jede Generation macht damit ihre eigenen Erfahrungen,
außerdem ists ein lukratives Geschäft grinsen

"Die Verführung der Werbung ist zu mächtig" grinsen

jeden Tag Fleisch, Süßes bis zum abwinken die Fertigproduckte,
Zuckerwasser das uns als Getränk aufgeschwatzt wird.
Die neue Mode Smoothis sind um nichts gesünder grinsen
wer denkt heute noch mit beim Essen?
jeder glaubt und verläßt sich auf EXperten grinsen

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 07.04.2016 09:34

Ja, genau - ein Tag essen ein Tag fasten - weil das eh gesund ist. Bestimmt....

Dann wird auch noch großartig darüber berichtet!!!

Wie wär's mit gesundem Essen und mehr Bewegung - eigentlich müsste ich für diese Weisheit Geld verlangen - weil's nämlich das Einzige ist, was wirklich hilft und gesund ist.

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capsaicin (3.840 Kommentare)
am 07.04.2016 09:26

das wichtigste eigentlich: die eigene "DENKE", also die grundsätzliche lebenseinstellung zu ändern - es tut nicht weh !

gesund leben, wie gscheite ernährung, rauchfrei + bewegung, sollte ohne viel nachzudenken, "business as usual" sein.

viele sind der meinung, dass zum lebensgenuss ausschließlich

* das tägliche bier/der wein
* der nachmittägliche kuchen + kaffee
* der permanente fastfood-fraß
* die 10 tschick am tag
* das abendliche chipssackerl
* ...

beitragen - aber genau DA liegen die hunde begraben !

conclusio: richtiger ist, heißhunger auf gscheites & gesundes essen, sowie sport zu haben --> dann kann man sich diesen, oft teuren und sinnlosen diät-palawatsch, ersparen

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 07.04.2016 09:40

100 % Zustimmung 👍🏻

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cfrit (1.376 Kommentare)
am 07.04.2016 08:15

Einfach.Essen- weg mit dem ganzen Fertigzeug (versteckter Zucker), weg mit Lifestyle- und Lightprodukten (detto), und wenn es schon sein muss: den Gemüsegatsch selbst pürieren um Konservierungsstoffe zu vermeiden

Smoothie ist der Rückfall ins Babyalter

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cfrit (1.376 Kommentare)
am 07.04.2016 08:10

"Stellen Sie Ihr Essen auf Facebook, machen Sie Vorher-Nachher-Fotos"-
also "nachher" geht gar nicht

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lancer (3.688 Kommentare)
am 07.04.2016 07:37

auch die Bernhard Ludwig Methode ist Schwachsinn. Das man damit nicht abnimmt sieht man ja wenn man sich den Herrn Ludwig anschaut. Einen Tag nix essen und den nächsten Tag wieder fressen belastet höchstens den Organismus. Wie wär´s damit sich jeden Tag vernünftig zu ernähren ?

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 07.04.2016 09:39

Richtig! Und immer diese entbehrlichen Weisheiten, von Leuten die null Körpergefühl haben nicht merken, wann's genug ist und glauben ihre tollen Ernährungstips öffentlich zum Besten geben zu müssen!

Sorry, aber das ärgert mich 😡

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