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In Riesenschritten vom Gehen zum Laufen

Von Ulrike Griessl, 12. April 2016, 00:04 Uhr

Wer mit Joggen beginnt, sollte Geduld mitbringen und keinen übertriebenen Ehrgeiz an den Tag legen.

Viele Menschen haben ihre ganz persönliche Laufkarriere hinter sich. Oft gleicht diese aber eher einer Laufmisere als einer Erfolgsgeschichte. Nach dem Kauf der perfekten Ausrüstung und einigen hochmotivierten Joggingrunden lässt die Begeisterung oft recht schnell nach und der Drang zur Gemütlichkeit gewinnt wieder die Oberhand. Josef Wiesauer hat 30 Jahre Erfahrung als Fitnesscoach und kennt viele Geschichten von gescheiterten Laufkarrieren. Trotzdem ist er überzeugt, dass "jeder zum Läufer werden kann". Den OÖNachrichten hat der Trainingswissenschafter die wichtigsten Tricks für den Start in eine erfolgreiche Lauf-Karriere verraten.

Herr Wiesauer, warum geben denn viele Menschen so rasch wieder auf, obwohl sie doch eigentlich gern fitter werden möchten?

Weil sie die Sache zu schnell angehen und sich überfordern, dann sinkt natürlich die Motivation und man überwindet sich mit jedem Mal schwerer.

Haben Menschen, die viel gehen und wandern einen Vorteil, wenn sie zu joggen beginnen?

Naja, wer viel geht, ist noch lange kein Läufer. Es gibt keinen fließenden Übergang von diesen beiden Bewegungsarten. Wenn man es mit dem Autofahren vergleichen wollte, könnte man sagen: Wer zum Joggen beginnt, schaltet nicht vom ersten auf den zweiten Gang, sondern vom ersten auf den vierten. Es ist also ein ganz großer Schritt, vom Geher zum Läufer zu werden. Viele unterschätzen das.

Und wie schafft man diesen Übergang?

Die Lösung ist denkbar einfach: Man läuft die ersten Male auf keinen Fall durch, sondern geht und läuft abwechselnd. Und zwar in dem Intervall, das einem gut tut. Es ist kein Problem, wenn man am Anfang nur zwei Minuten läuft und dann wieder zwei Minuten geht. Die Zeit, in der man laufen kann, steigert sich mit jedem Training. Aber man muss geduldig sein und nicht zu ehrgeizig, sonst hält man nicht lang durch.

Welche Laufstrecke sollte man sich für den Anfang aussuchen?

Am besten man läuft eine Strecke ohne Hügel und Bodenhindernisse, sonst verzweifelt man ja gleich. Auch im Wald zu laufen ist am Anfang nicht empfehlenswert, weil man da aufpassen muss, wo man hintritt. Das ist zu viel, wenn man sowieso mit seiner Kondition kämpft. In Linz eignet sich die Donaulände zum Beispiel perfekt für den Trainingsbeginn. Wer im Salzkammergut zu Hause ist, tut sich natürlich schwerer, eine geeignete Anfängerstrecke zu finden. In diesem Fall darf man sich nicht davor scheuen, am Sportplatz seine Runden zu drehen, dort sind die Bedingungen ideal. Und wenn man Kondition aufgebaut hat, wechselt man ins Gelände.

Sollten Menschen mit Übergewicht auch laufen?

Früher hat man gesagt, wer zu viel wiegt, belastet seine Organe und Gelenke zu viel beim Laufen und sollte es daher lieber lassen. Das würde ich heute nicht mehr sagen, weil ich in meiner 30-jährigen Karriere als Coach viele übergewichtige Menschen betreut habe, die zu passionierten Läufern geworden sind. Wichtig ist aber, dass es Menschen mit höherem Gewicht langsam angehen und nicht gleich enttäuscht sind, wenn es einige Wochen dauert, bis sie eine längere Strecke durchlaufen können. Selbst wenn es sechs Wochen dauert, ist es absolut keine Schande.

Gibt es Menschen, denen es ab dem ersten Lauftraining gut geht?

Nein, die ersten Trainings sind für alle hart. Dafür ist diese Zeit die spannendste, weil man beobachten kann, wie rasch man Fortschritte macht. Das hebt das Selbstbewusstsein und ist extrem motivierend. An die ersten paar Wochen erinnert man sich auch noch Jahre später und erzählt gern davon. Das ist wie beim Skifahren lernen, das merkt man sich auch ewig.

Soll man ein Pulsgerät verwenden oder lieber nach Gefühl laufen?

Ich finde Pulsmessgeräte gut, weil man dadurch merkt, dass ein Puls von 130 nicht unbedingt bedeutet, dass es einem gut geht beim Laufen. Einmal fühlt man sich perfekt dabei, ein anderes Mal ist es mühsam. Das ist eine interessante Erfahrung.

Gibt es den perfekten Laufschuh?

Nein, den gibt es nicht, weil es auf den Fuß ankommt. Jeder muss selbst testen, welcher Schuh der richtige für ihn ist. Auch ein hoher Preis sagt nicht unbedingt aus, dass es ein super Schuh ist. Wichtig ist, dass man sich wohlfühlt, der Körper stellt sich auf den Schuh schon ein. Und am Anfang tun die Füße sowieso immer weh.

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