Falten einfach wegmassieren?
"Das funktioniert tatsächlich", sagt Christina Schmid. Wie, das hat die 43-Jährige aus Wartberg an der Krems den OÖNachrichten erzählt und auch gleich ein paar Übungen verraten.
Chi statt Botox heißt das Buch von Christina Schmid – und das ist zugleich auch das erklärte Motto der Autorin und Bloggerin (www.chi-statt-botox.com.).
"Meine Zornesfalten kamen, als ich 35 war. Ich schaute auf einmal völlig verändert aus – müde und traurig", erzählt die zweifache Mutter aus Wartberg an der Krems. "Dabei hab ich das anfangs selber gar nicht bemerkt, erst als mich dauernd alle gefragt haben, ob ich Sorgen hätte, sind mir die Falten aufgefallen."
Botox kam für die Kinesiologin, die auch Ausbildungen in Traditionell chinesischer Medizin (TCM) absolviert hat, nicht in Frage. "Ich hab’ mir damals eher gedacht, dass man vieles davon auch für das Gesicht anwenden kann – etwa das Prinzip, die Ursachen zu erforschen und die Wurzeln des Problems zu suchen", sagt Schmid und begann zu recherchieren.
Das lässt uns alt aussehen
Ihre Erkenntnis: "Im Grunde sind vier Dinge dafür verantwortlich, das wir alt aussehen – das Lymphsystem, die Muskeln, die Qualität von Bindegewebe und der Gefäße und die Energie. Und genau hier kann man mit Gesichts-Yoga, Akupressur oder den Massagetechniken Schröpfen und Schaben ansetzen", sagt Schmid, die auch Kurse abhält. "Lauter Methoden, die im Fernen Osten seit Jahrhunderten praktiziert werden."
Der Aufwand sei nicht groß: Zehn Minuten pro Tag reichen. "Wichtig ist die Regelmäßigkeit." Falten wird dadurch nicht nur vorgebeugt, auch bestehende sollen gemildert werden. "Denn die Techniken wirken in die Tiefe und regen die Bildung von Kollagen und Elasten an." Beim Anti-Aging ging es aber nicht primär um Falten, sondern um den Gesamteindruck. "Dank der Massagen wird der Teint durchblutet und rosig, die Haut gestrafft und die Konturen deutlicher. Das allein lässt uns ja schon jünger und frischer wirken."
Buchtipp: Christina Schmid: "Chi statt Botox. Fernöstliche Geheimnisse zur Faltenreduzierung", Bacopa Verlag, 24,80 Euro
Übung gegen Doppelkinn und Hängebäckchen
Formen Sie mit der Hand eine Faust und stütze Sie das Kinn darauf. Versuchen sie nun, gegen den Widerstand der Faust den Unterkiefer nach unten zu bewegen, also den Mund nach unten hin zu öffnen.
Übung gegen Nasolabialfalte und Hängebäckchen
Blasen Sie die Wangen auf. Versuchen Sie nun, mit Ihren Wangen die Luft zusammenzudrücken. Wenn es leichter fällt, kann man sie auch langsam durch die Lippen entweichen lassen. Wichtig ist, dass man spürt, dass man seine Wangenmuskulatur anstrengen muss.
Übung gegen schlaffe Oberlider/Augenfalten
Formen Sie mit Daumen und Zeigefinger eine Brille, legen Sie diese um die Augen und halt Sie den Augenringmuskel fest. Ziehen Sie die Augen sanft auseinander (es genügen wenige Millimeter, nicht zu fest!). Versuchen Sie nun, die Augen gegen den Widerstand der Finger zu schließen. Den Muskel arbeiten lassen, nicht einfach die Lider zufallen lassen.
Übung für vollere straffere Lippen, Stärkung der Wangenmuskulatur
Lächeln Sie so breit wie möglich. Legen Sie danach Ihre Mittelfinger auf die Mundwinkel und halten Sie diese fest, Zeigefinger halten die Wangen fest. Versuchen Sie, gegen den Widerstand der Finger zu pfeifen.
Übung gegen Augenfalten
Legen Sie den Mittelfinger auf das innere Augenlid, den Zeigefinger auf das äußere Lid. Die Finger halten nicht nur die Augenwinkel, sondern den ganzen oberen Wangenbereich, legen Sie sie also als ganzes auf, nicht nur die Fingerspitzen. Ziehen Sie die Augen mit den Fingern nun leicht auseinander und schieben Sie die Wangen mit den Fingern leicht nach unten. Versuchen Sie nun die Augen gegen den Widerstand der Finger mit dem unteren Lid zu schließen. Es geht leichter, wenn man dabei nach oben schaut.
Noch ein paar Schönheitstipps
Kopf höher legen
Da das Lymphsystem mit dem Alter immer träger wird, sehen wir am Morgen oft geschwollen aus. Wer zu Schwellungen unter den Augen neigt, die mit der Zeit zu unschönen Falten führen, sollte darauf achten, dass der Kopf beim Schlafen etwas höher liegt.
Meditation & Entspannung
Viele Falten entstehen durch die dauernde Anspannung im Gesicht. Nach einer kurzen Meditation sieht man auf Anhieb entspannter und frischer aus, sagt Christina Schmid und erklärt, wie‘s geht: Vier Sekunden durch die Nase einatmen, die Luft vier Sekunden anhalten, danach vier Sekunden durch die Nase ausatmen und die Luft abermals vier Sekunden anhalten – und ein paar Mal wiederholen. Mithilfe der kleinen Meditationsübung wird der Atemrhythmus verlangsamt, und man entspannt sich.
Warmes Wasser
Es ist nichts Neues, dass ausreichendes Trinken für die Haut enorm wichtig ist. „Doch achten Sie darauf, dass das Wasser zumindest Körpertemperatur hat“, rät Christina Schmid. „Denn wer kaltes Wasser trinkt, schwächt laut Traditioneller Chinesischer Medizin seine Mitte“, sagt sie. „Und mit einer starken Mitte sieht die Haut gleich viel straffer aus.“