Ein Land hüstelt und schnupft: Die Influenza kommt langsam in Fahrt
Derzeit gibt es in Oberösterreich 65 echte Grippefälle, Tendenz stark steigend
Die echte Grippe ist in Oberösterreich angekommen. Die Gebietskrankenkasse registriert aktuell 65 Fälle der echten Grippe (Influenza). "Im Vergleich zur Vorwoche hat sich die Zahl der Grippekranken verdoppelt. Wenn man die Zeit um ein Jahr zurückdreht, sieht man, dass die heurige Grippe-Saison eigentlich harmlos verläuft. Im Vorjahr hatten wir zum gestrigen Stichtag 332 Influenza-Fälle in Oberösterreich", sagt Gregor Smejkal, von der OÖ Gebietskrankenkasse.
Viele sind jetzt erkältet
Ähnlich stellt sich die Situation bei den Krankenständen aufgrund von grippalen Infekten dar. "Aktuell sind 2228 Oberösterreicher aus diesen Gründen krankgemeldet. Auch diese Zahl war im Vorjahr höher und lag bei 3563." Derzeit zirkulieren in ganz Österreich fast ausschließlich Influenza A Viren. Diese entsprechen den in den Impfungen enthaltenen Virusstämmen, teilten die Fachleute mit. In den am Zentrum für Virologie der MedUni Wien untersuchten Proben fanden sich bisher zu 71 Prozent A(H1N1)-Viren, die 2009/2010 eine Pandemie auslösten. Den Rest machten A(H3N2)-Viren aus. Beide Virustypen werden durch die Impfung abgedeckt. Da es wahrscheinlich noch einige Zeit dauern wird, bis die saisonale Influenza-Welle ihren Höhepunkt erreicht, kann eine Impfung noch immer sinnvoll sein.
Viel zu wenige Grippeimpfungen
Dass die Influenza in Österreich jährlich grassiert, hat auch mit im internationalen Vergleich geringen Durchimpfungsraten zu tun. Die Österreicher lassen sich gegen die Influenza kaum impfen. Die Durchimpfungsrate belief sich im Vorjahr auf 6,36 Prozent. 2006/2007 waren es noch 15,36 Prozent. Der Impfschutz gegen die Influenza verhindert auch potenziell lebensgefährliche Folgeerkrankungen wie Herzinfarkte.