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Das gibt mir in schweren Zeiten Hoffnung

20. April 2019, 08:51 Uhr
Das gibt mir in schweren Zeiten Hoffnung
Die Natur ist für viele Menschen ein Ort der Entspannung und Freude, aus dem sie Kraft schöpfen können. Bild: Martin Kierstein

Das Osterfest ist eine gute Gelegenheit, Mut zu schöpfen. Was gibt Hoffnung in schweren Zeiten? Wir haben acht Menschen befragt, deren privates oder berufliches Leben immer wieder mit diesem Begriff in Berührung kommt.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt es. Doch was gibt wirklich Hoffnung in Lebenskrisen, in schweren Zeiten? Für den einen kann das ein Mensch sein, der zuhört oder eine Hand, die einen streichelt und beruhigt. Hoffnung bedeutet immer auch Lebensmut. Mancher Mensch ist überglücklich, wenn es auch nur einen Funken Hoffnung gibt auf ein gesünderes, ein Leben in Freiheit.

Theologe Dietrich Bonhoeffer hat Ostern als das Hoffnungsfest bezeichnet. Warum? Weil Ostern Hoffnung macht. An diesem wichtigsten aller christlichen Feste feiern wir, dass Jesus den Tod besiegt hat. Dass er auferstanden ist und uns Hoffnung gegeben hat auf ein ewiges Leben.

Doch auch im Alltag brauchen wir Hoffnung wie einen Bissen Brot. Denn ohne Hoffnung auf den nächsten Tag, die gute Diagnose, auf ein schönes Osterfest oder die Begegnung mit einem lieben Menschen wäre unser Leben wohl leer und trist. Leben ohne Hoffnung lohnt sich nicht, und jeder hofft auf irgendetwas.

 

"Vertrauen in das Leben aufbauen" – Silvia Breitwieser, Leiterin der Telefonseelsorge Oberösterreich

"Vertrauen in das Leben aufbauen" Silvia Breitwieser, Leiterin der Telefonseelsorge Oberösterreich
Silvia Breitwieser, Leiterin der Telefonseelsorge Oberösterreich

Nicht nur durch ihre Arbeit in der Telefonseelsorge, auch privat kennt die Leiterin der Telefonseelsorge Oberösterreich dunkle Tage. "Jeder – oder fast jeder – geht einmal durch finstere Zeiten", sagt die Theologin und Psychotherapeutin.

"Da hilft es, wenn man in guten Zeiten Vertrauen in das Leben und in die Zukunft aufbaut und sich mit Gott und den Menschen verbunden weiß."

Dieses Vertrauen habe auch viel mit Erfahrung zu tun: "Wenn ich erlebt habe, wie mir geholfen wird, dann stärkt mich das auch in den Zeiten, wenn es mir nicht gut geht. Denn dann weiß ich, dass es auch jetzt wieder eine Lösung geben wird und das Leben weitergeht."

 

"Die Familie gibt mir Halt" – Uwe Marschner, Leiter CliniClowns OÖ

"Die Familie gibt mir Halt"
Uwe Marschner, Leiter CliniClowns OÖ

Was mir in schweren Zeiten Halt gibt: Es kommt auf den Bereich an, so ist bei meinem Tun als CliniClown sicherlich Supervision der wichtigste Halt. In beruflichen Belangen ist es mein Arbeitsumfeld, genaugenommen meine Bürokollegen bei den CliniClowns. In allen Dingen darüber hinaus ist es in erster Linie meine Frau, aber auch meine Geschwister (besonders wenn es um meine Stammfamilie geht). Und je älter ich werde, desto häufiger bemerke ich Situationen, wo ich diesen Halt suche, brauche und bekomme.

 

"Menschen, die sich einmischen" – Veronika Obermeir-Siegrist, evangelische Pfarrerin in Linz – Innere Stadt

"Menschen, die sich einmischen"
Veronika Obermeir-Siegrist, Evangelische Pfarrerin in Linz

Es gibt mir Hoffnung, wenn ich merke, dass es Menschen gibt, die sich einmischen und unsere Welt mitgestalten wollen. Als Pfarrerin habe ich es mit solchen Menschen zu tun. Menschen, die ehrenamtlich ihre Zeit, ihre Kraft, ihre Kreativität und ihre Zuwendung schenken. In einer Pfarrgemeinde wird nicht berechnet, da wird nicht produziert, sondern da wird zugehört. Im Moment geben mir besonders die Schülerinnen und Schüler Hoffnung, die sich die Klimapolitik der "Großen" nicht länger bieten lassen. Ihre Wut und ihr Tatendrang für eine gute Zukunft erfüllen mich mit Zuversicht.

 

 

"Lebe den Augenblick" – Laura Einheller, Büroangestellte und Skoliose-Patientin aus St. Valentin

Laura Einheller Bild: (Privat)

Das Leben ist kein Wunschkonzert. Man kann sich nicht immer aussuchen, was in seinem Leben passiert. Aber man kann immer entscheiden, wie man damit umgeht. Obwohl ich erst 23 Jahre alt bin, habe ich schon eine lange Krankengeschichte und einige schwere Operationen hinter mir, weil sich meine Wirbelsäule im Teenageralter extrem verkrümmte.

Ich habe dadurch gelernt, die guten, schönen und wertvollen Momente im Leben noch mehr zu schätzen, und erfreue mich jetzt auch an kleinen Dingen, denen ich früher nie so viel Beachtung geschenkt habe. Mein Motto lautet: Lebe den Augenblick, denn jeder Moment zählt!

 

"Meine sechs Katzen und zwei Hunde geben mir in schwierigen Zeiten Kraft" – Franz Zeiger, katholischer Pfarrer in Linz – St. Peter

Franz Zeiger, katholischer Pfarrer in Linz – St. Peter Bild: (Privat)

Es ist mit eine große Hilfe zu wissen, dass ich nie allein bin, denn da oben ist jemand, dem ich ganz sicher nicht wurscht bin. Gott schickt mir immer wieder Menschen, die mir in schwierigen Situationen helfen – indem sie einfach für mich da sind oder indem sie sogar eine Lösung für mein Problem wissen.

Gott gibt mir oft auf besonders kreative Art und Weise Hoffnung. So zum Beispiel auch in Form meiner Tiere, die ich um mich habe. Konkret sind es sechs Katzen und zwei Hunde. Die Nähe zu ihnen gibt mir Kraft. Sie spüren, wenn es mir nicht so gut geht, und reagieren mit viel Liebe darauf.

 

"Mein Glaube trägt mich" – Schwester Mathilde Rudlstorfer, Krankenhausseelsorgerin auf der Palliativstation im Ordensklinikum Elisabethinen Linz

Mathilde Rudlstorfer

In schwierigen Zeiten kann man Hoffnung vor allem durch persönliche Zuwendung geben – oder eben auch erfahren. Das erlebe ich auf der Palliativstation im Ordensklinikum Elisabethinen immer wieder. Hoffnung entsteht immer dann, wenn mir jemand zuhört, wenn sich jemand Zeit für mich nimmt, wenn ich ernst genommen werde, wenn jemand da ist, der meine belastenden Symptome lindert.

Auch der Glaube gibt mir Hoffnung. Er kann einen durchs Leben tragen. Sehr viele Menschen hoffen in ihren letzten Lebenstagen auf Erlösung, auf Befreiung ihrer Krankheitslast, ihrer Ängste, ihrer Schmerzen. Auf der Palliativstation können die Menschen zur Ruhe kommen und noch Dinge erledigen, die ihnen wichtig sind. Wir hoffen, dass sie ihren inneren Frieden finden.

 

"Jede Krise macht mich reifer" – Gabriele Hofer Stelzhammer, stv. Direktorin im Bildungshaus Schloss Puchberg

"Jede Krise macht mich reifer"
Gabriele Hofer-Stelzhammer, stv. Direktorin im Bildungshaus Schloss Puchberg

"Wo Not ist, wächst das Rettende auch", schreibt Friedrich Hölderlin in seinem berühmten Zitat. Im Laufe meines Lebens habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich aus jeder Krise reifer und stärker hervorgetreten bin.
Die Hoffnung zeigt besonders in schwierigen Lebenslagen, dass Wandel nicht nur möglich ist, sondern mich weiterbringt und die Persönlichkeit reifen lässt.

Zu Ostern, wenn die Kraft der Natur spürbar ist, uns Christen der Wandel von der Trauer zum Licht deutlich wird, können wir voll Vertrauen und Zuversicht sagen: "Am Ende wird alles gut!"

 

"Ich darf Vertrauen in mich haben" – Klemens Hafner-Hanner, Ehe- und Familienberater bei beziehungleben.at der Diözese Linz

"Ich darf Vertrauen in mich haben"
Klemens Hafner-Hanner, Ehe- und Familienberater bei beziehungleben.at der Diözese Linz

Hoffnung ist für mich persönlich das Geschenk der Erfahrung, dass ich Vertrauen haben darf in mich und meine Fähigkeiten, Situationen meistern zu können.

Die Erfahrung, dass viele Herausforderungen (letztlich) gut gehen und ich nach schwierige Phasen ein Gefühl entdecke, daran gewachsen zu sein.

Und ich erlebe bei mir wie auch in meiner Arbeit, dass mein Glaube – jemand meint es gut mit dir – eine wesentliche Säule dieser Hoffnung sein kann und die Erfahrung und das Vertrauen leichter ermöglicht.
 

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